Bühnentechnologie auf der internationalen Fachmesse und Kongress Stage|Set|Scenery in Berlin
Wie lassen sich Maschinerie, Licht und Video in ein dynamisches Gesamtsystem integrieren? Wohin geht der Trend bei multifunktionalen Entertainment-Gebäuden oder Theaterersatzbauten? Was ist bei der nationalen und internationalen Normung für Veranstaltungstechnik Bild und Film zu beachten? Bei der Stage|Set|Scenery liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Bühnenmaschinerie und –technologie. Die internationale Fachmesse und Kongress für Theater-, Film- und Veranstaltungstechnik findet vom 20. bis zum 22. Juni in Berlin statt und wird von der Messe Berlin zusammen mit der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft (DTHG) organisiert. Dr. Gabriele Högg, Vorstandsmitglied der DTHG: „Auf der Stage|Set|Scenery präsentiert sich in weltweit einzigartiger Vielfalt die gesamte Bandbreite an Firmen, die im Bereich der Bühnen- und Veranstaltungstechnik tätig sind. Planer, Architekten und Nutzer haben hier die Gelegenheit, mit Firmen in Kontakt zu kommen, die an weltweit renommierten Projekten wie z.B. dem Bolshoi Theater in Moskau, aber auch an aktuellen Projekten wie der Elbphilharmonie in Hamburg, der Barenboim-Said Akademie in Berlin oder aber dem Kulturpalast Dresden beteiligt waren.“ Insgesamt werden Aussteller aus 21 Ländern zur Stage|Set|Scenery erwartet; im Bereich Bühnentechnologie sind beispielsweise die Firmen Alfa System, Bosch Rexroth, Gala Systems, Columbus McKinnon Engineered Products, SBS Bühnentechnik, TAIT Stage Technologies, Show Theatre Equipment Trekwerk und Waagner-Biro Austria Stage Systems mit dabei.
Energieeffizienz und Multifunktionalität: Experten im Gespräch
Zum Thema „Excellence in Stage Technology“ wird es in Halle 21 an allen drei Messetagen Workshops, Round Tables und Präsentationen geben. Dabei können die Fachbesucher zusammen mit Ausstellern und Experten technische Fragen und aktuelle Entwicklungen diskutieren. Reinhold Daberto von theapro sieht beispielsweise einen Trend im Bereich Vernetzung und Energieeffizienz: „Die Digitalisierung ist ja in der Veranstaltungstechnik längst angekommen. Was künftig erfolgen wird, ist die Vernetzung der Bereiche Bühne, Licht und Ton. Und die energiebewusstere Ausrichtung der Technologien – sei es durch energieeffizientere Beleuchtung oder durch Optimierung des Energiebedarfs. Anders als beim Licht besteht bei der Maschinerie nicht im Verbrauch, sondern bei den Anschluss- und Bereitstellungskosten das Einsparungspotential.“ Aber auch die multifunktionale Nutzung von Performance-Räumen rücke in den Fokus: „Alle Häuser bemühen sich um eine Neuaufstellung, sie versuchen nicht nur abends, sondern auch tagsüber eine Öffnung und ein Angebot zum Verweilen anzubieten. Das verlangt natürlich von den Performance-Räumen eine umfassendere Flexibilität. Um aber diese Flexibilität ausnutzen zu können, benötigt es mehr als Kisten mit Stühlen durch den Zuschauerraum zu schieben, sondern mechanisierte Systeme, die den täglichen Wechsel ohne ein Mehr an Personal ermöglichen.“
Die Betrachter aus dem Alltagstrott holen und mithilfe von Bühnen-, Beleuchtungs-, und Multimediatechnik in Traumwelten zu versetzen – darin sieht Johannes Böhner von der Firma Bühnenplanung Walter Kottke den Trend: „Interaktive sowie intuitive Lösungen sind mittlerweile mehr gefragt denn je. Die Umsetzung der Phantasie während einer Liveaufführung fordert dennoch eine einfache sowie jederzeit mögliche Kontrolle und Beeinflussbarkeit aller Parameter um auf die Interaktion von Mensch und Zufall reagieren zu können. Und das Ganze ohne den Faktor der Sicherheit zu vernachlässigen. Summa summarum erblüht hier ein eigner, für sich existierender und nach außen wachsender, Mikrokosmos aus viel Profession und -noch wesentlich mehr- Passion.“
International Stage Technology Conference und Exkursionen
Reinhold Daberto moderiert auf der International Stage Technology Conference, die parallel zur Messe am 20. und 22. Juni stattfindet, die Podiumsdiskussion „Weltkulturerbe Theater in Deutschland: Zukunft als Museum oder Theater 4.0?“, zu der hochkarätige Sprecher wie Marc Grandmontagne vom Deutschen Bühnenverein, Beate Kahnert vom Theater Freiburg, Horst Kunkel von Kunkel Consulting International, Rainer Münz, Fachberater Kulturbauten sowie Prof. Oliver Scheytt von Kulturexperten erwartet werden. Einen Tag nach der Messe, am 23. Juni, stehen zudem Exkursionen auf dem Programm, beispielsweise zur Elbphilharmonie nach Hamburg, zum Kulturpalast nach Dresden oder zur Barenboim-Said Akademie in Berlin.