Von Entlassmanagement bis Wundversorgung

MEDCARE: Kongress mit breitem Fortbildungsprogramm für klinische und außerklinische Patientenversorgung

Diskussionen über das Heil- und Hilfsmittelverordnungsgesetz, neuste Entwicklungen zum Entlassmanagement oder der Kampf mit multiresistenten Erregern beeinflussen und bewegen die stationäre sowie ambulante Patientenversorgung. Faktoren, die die MEDCARE (27. bis 28. September 2017) aufgreift und in ihrem Kongress mittels Keynotes, Falldiskussionen, Seminaren und Workshops zur Sprache bringt. Das Ergebnis: Eine aktuelle und praxisorientierte Fortbildung für Spezialisten und das Management in der intersektoralen Patientenversorgung.

„Der große Erfolg der neuen MEDCARE vor zwei Jahren kommt nicht von ungefähr. Denn sie führt Spezialisten in der Behandlungspflege zum interdisziplinären Austausch zusammen“, erklärt Projektdirektor Ronald Beyer. „Diese interdisziplinären Perspektiven zeichnen den Kongress der Veranstaltung aus, der durch die attraktive Mischung aus Keynotes, Seminaren, Workshops und Falldiskussionen getragen wird.“ Letztere bilden einen zentralen Baustein im Kongressprogramm. Hier wird jeweils ein Patient indikationsbezogen betrachtet und bezugnehmend darauf unterschiedliche Therapiemethoden erörtert. Als besonders praxisbezogen werden zur diesjährigen MEDCARE erstmals Workshops angeboten. Neben der fachlichen Fortbildung zu moderner Wundversorgung, Medizinischer Ernährung, Palliativmedizin, Inkontinenz- und Stomaversorgung sowie Hygiene und Intensivpflege, bietet ein Managementblock, unter anderem, interessante Lösungen zur Optimierung der Patientenüberleitung.

Entlassmanagement und der informierte Patient

Mit der Klage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) gegen die Entscheidung des Bundesschiedsamtes zum Entlassmanagement bleibt offen, wie die Regelungen zum GKV-Versorgungsstärkungsgesetz umgesetzt werden. Nicht nur die klinischen, sondern auch die außerklinische Versorgung wird vom Ausgang dieser rechtlichen Auseinandersetzung beeinflusst. Die MEDCARE wird Ende September in einer Keynote sowie einer Podiumsdiskussion den Status quo zum aktuellen Stand des Entlassmanagements beleuchten.

Ein weiteres Thema, welches derzeit ebenfalls diskutiert wird, ist das Heil- und Hilfsmittelverordnungsgesetz. Aufgrund der zahlreichen, neuen Entwicklungen gibt es auch hier Klärungsbedarf. Vor allem bezugnehmend zu Patienten gilt es zu klären welche Ansprüche dieser im Detail geltend machen kann, daher widmet sich die zweite Keynote dieser Auseinandersetzung.

Moderne Wundversorgung

Einschränkungen in der Rehabilitation durch Wundheilungsstörungen, der Expertenstandard Dekubitusprophylaxe oder die podologische Komplexbehandlung gehören zu den Inhalten der Seminare auf dem Gebiet der modernen Wundversorgung. Therapien bei Menschen mit chronischen Wunden nach Transplantation sowie Wundtherapie in der Kardiochirurgie sind Themen interaktiver Falldiskussionen zur MEDCARE 2017. Als weiteres Highlight werden durch einen Experten des Brandverletztenzentrums des BG Klinikums Bergmannstrost Halle Möglichkeiten und Grenzen bei der Behandlung von Brandverletzungen vermittelt. Unterstützt wird das Kongressprogramm rund um moderne Wundversorgung unter anderem durch die Initiative Chronische Wunde e.V.

Stoma- und Inkontinenzversorgung

Neben der Falldiskussion zu Stoma- und Fistelversorgung, rückt zur kommenden MEDCARE die Dokumentation der künstlichen Ausgänge in den Fokus. Ein Vortrag beschäftigt sich speziell mit der korrekten Bildanleitung: Wie kann das Stoma aufgenommen werden, um es beispielsweise mittels der Aufnahme problemlos am Körper verorten zu können? Weitere Seminare beleuchten Notfall-Stomaanlagen in der Nachsorge und geben Mikroschulungen in der Stomatherapie. Initiator der Themen ist die Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde e.V.

Ernährungstherapie

Um eine ausgewogene Verpflegung für unter anderem Senioreneinrichtungen, Krankenhäuser oder Rehakliniken zu unterstützen, sind die DGE-Qualitätsstandards entstanden. Wie diese zur Vermeidung einer Mangelernährung beitragen, wird im Rahmen der MEDCARE besprochen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. wurden darüber hinaus weitere Programmpunkte wie die Erfassung des Ernährungsstatus sowie die Ernährung und Verpflegung in der Klinik erstellt.

Palliativmedizin und Schmerztherapie

Sowohl stationär als auch ambulant bedarf es palliativmedizinischer Versorgung. Umso wichtiger ist es, allen Sektoren und fachlichen Disziplinen die Grundlagen von Palliativmedizin und Hospizarbeit zu vermitteln, weiß die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, die die Themen in diesem Bereich zur MEDCARE einbringt. Auf dem Programm stehen außerdem die Palliativversorgung bei Menschen mit geistigen Behinderungen, Advance Care Planning in der stationären Pflege oder die Palliativversorgung bei alten Menschen. Hinterfragt wird außerdem, ob MRGN auch ein Thema in der Palliativversorgung sei – ein Programmpunkt, der gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. angeboten wird. Wie Schmerz bei demenziell erkrankten Patienten gemessen und therapiert werden kann, wird in einem Workshop praxisnah dargestellt.

5. Mitteldeutsche Intensivpflegetage

An beiden Tagen der MEDCARE werden pflegefachliche Themen rund um die Intensivmedizin zu den 5. Mitteldeutschen Intensivpflegetagen beleuchtet. Dazu gehören die Akademisierung in der klinischen und außerklinischen Intensivpflege, die Patophysiologie des Delir, das Management von multiresistenten Keimen oder die Wirkungsweise der Bauchlagerung bei ARDS-Patienten. Für die inhaltliche Gestaltung der Veranstaltung zeichnet eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung von Henry Rafler, Pflegedirektor der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannstrost in Halle (Saale), verantwortlich.

Oberste Priorität: Hygiene

Das Thema Hygiene zieht sich wie ein roter Faden durch die meisten Vorträge. Als eine brisante Thematik in der Patientenversorgung, stehen zur MEDCARE verschiedene Seminare und Workshops auf dem Programm, die die Auswahl bzw. Beurteilung von Desinfektionsmitteln und den Umgang mit PSA beleuchten. Fachlich übergreifend wird es nicht zuletzt im Vortrag zur Pflege und Hygiene im Umgang mit Katheter und Sondensystemen. Auch im Bereich Hygiene wird der Kongress mit Fachausstellung für klinische und außerklinische Patientenversorgung durch Partner wie der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. und der Vereinigung der Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e.V. unterstützt.

Über die MEDCARE
Die MEDCARE ist der neue nationale Branchentreff für die klinische und außerklinische Patientenversorgung. Im Fokus des Kongresses und der Fachausstellung steht die Behandlungspflege mit Therapieverfahren wie moderne Wundversorgung, medizinische Ernährung, Stoma- und Inkontinenzversorgung sowie Palliativmedizin. Spezielle Workshops und Vorträge widmen sich der Intensivpflege und der Patientensicherheit. Ein besonderer Schwerpunkt des Veranstaltungskonzepts liegt auf der Organisation der Patientenüberleitung zwischen klinischem und außerklinischem Bereich. 2015 nutzten mehr als 1000 Kongressteilnehmer die MEDCARE als sektorenübergreifende Fortbildung und zum Informationsaustausch mit den insgesamt 70 Ausstellern. Die MEDCARE 2017 findet vom 27. bis 28. September in Leipzig statt.