Südback nimmt das Thema Nachwuchssicherung in den Blick / Messebesuch ist eine gute Gelegenheit, Azubis für ihren Lehrberuf zu begeistern
Die Sorge um den beruflichen Nachwuchs ist inzwischen ein Dauerthema vieler Branchen. Bundesweite Werbekampagnen für die Ausbildung im Handwerk gewinnen Marketingpreise, führen aber an der Basis bisher nicht ausreichend zum Erfolg. Ein Branchenevent wie die Südback, der wichtigste Messemagnet für das Bäcker- und Konditorenhandwerk in diesem Jahr, ist daher weit mehr als ein Marktplatz für Backwarenbetriebe und ihrer Zulieferer. Das Thema Nachwuchssicherung bildet einen Schwerpunkt in vielen Ausstellungsbereichen. „Viele der angebotenen Ausbildungsplätze lassen sich derzeit nicht besetzen“, bedauert auch Andreas Kofler, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das Württembergische Bäckerhandwerk, einer der Branchenpartner der Südback. Umso wichtiger sei es, dass die relativ hohe Zahl an Ausbildungsabbrechern gesenkt werde. „Das ist für uns ein wichtiges Ziel“, betont Kofler.
Auf der Südback will der Verband die Auszubildenden noch stärker für das Bäckerhandwerk begeistern. „Wir laden die Gewerbeschulen ein, auf der Messe zu erleben, welche Chancen in den Berufen stecken.“ Klassenteams mit jeweils fünf Berufsschülern können auf offener Bühne dem Messepublikum zeigen, wie innovativ sie als Azubis im Bäckerberuf schon arbeiten. Bäckereien, die zum Messebesuch nicht nur mit dem Führungsteam nach Stuttgart kommen, sondern auch ihre Lehrlinge mitnehmen, zeigen zudem ihre Wertschätzung für die Nachwuchskräfte. Dass ein junger Bäcker nach seiner Lehre im erlernten Beruf Karriere macht statt den Job zu wechseln, kann sich so auch aufgrund eines Südback-Besuchs positiv entscheiden.
Für die Konditoren ist die Südback ein Mosaikstein ihrer Nachwuchswerbung. „Wir haben inzwischen die Situation, dass es mehr Bewerber als Ausbildungsplätze gibt“, sagt Landesinnungsmeister Klaus Vollmer. Umso mehr gelte es jetzt, die Leistungsbereitschaft der jungen Menschen hoch zu halten. Deshalb bietet der Landesinnungsverband des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg mit dem traditionellen Lehrlingswettbewerb um den Carlo-Wildt-Pokal ein Podium für die Nachwuchskräfte. Die erfolgreiche Teilnahme kann ein Karrieresprungbrett werden, vorausgesetzt, die Anmeldung wird in diesem Jahr schon vor Ende der Sommerferien eingereicht. Denn, so merkt Karin Becker vom Landesinnungsverband an: „Die Messe findet bereits im September und damit früher als in anderen Jahren statt!“ Der gute Ruf des Carlo-Wildt-Wettbewerbs, der inzwischen zum zwölften Mal während der Südback ausgetragen wird, lockt sogar das benachbarte Ausland, berichtet Becker. „Wir haben Anfragen aus Österreich und Frankreich, ob Teams von dort mitmachen dürfen.“ Einen besseren Beweis für die gute Ausbildungsqualität des Konditorenhandwerks kann sich der Landesverband kaum vorstellen.
Für die Südback bedeutet das einen zusätzlichen Imagegewinn. „Die Messe ist inzwischen ein Trendsetter für die Handwerksbäckereien“, bestätigt auch Holger Knieling, geschäftsführender Vorstand der BÄKO-Zentrale Süddeutschland eG. Als Südback-Partner unterstütze man die Bäckereien und Konditoreien mit neuen Angeboten, wie die backenden Handwerke mit Kreativität und Qualität den Kunden ihre Produkte schmackhaft machen können. Burger und Handbrot zum Beispiel, zwei Produkte der „Ideenbäckerei“, seien noch vor wenigen Jahren in der Handwerksbäckerei undenkbar gewesen seien. Ein Südback-Besuch wird allseits als gute Gelegenheit angesehen, die Auszubildenden mit modernen Konzepten für ihren Lernberuf weiter zu begeistern. Bäckereien, die sich dieses Ziel ohnehin auf die Fahnen schreiben, haben selbst auch Gewinnchancen. Denn die Fachzeitung „ABZ“ (Allgemeine BäckerZeitung) gibt während der Südback die Sieger ihres Ausbilder-Wettbewerbs „BakerMaker-Award“ bekannt, der in drei Betriebsgrößen-Kategorien für kleine, mittelständische und Großbetriebe ausgeschrieben ist. Mitte Juni endet hier die Bewerbungsfrist.