Große Flächen-Nachfrage bei der IT-TRANS: 98 Prozent sind bereits gebucht

Die IT-TRANS, Internationale Konferenz und Fachmesse für intelligente Lösungen im öffentlichen Personenverkehr, ist sieben Monate vor ihrem Start nahezu ausvermietet.

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„Trapizio“: Autonom fahrender Bus von AMoTech – zu sehen auf der IT-TRANS in der Messe Karlsruhe

„Aktuell sind 98 Prozent der Standfläche bereits vergeben. Die rasche Vermietung zeigt uns, dass Messethema und -konzept voll und ganz den Erwartungen unserer Aussteller entsprechen“, freut sich IT-TRANS Projektleiter Jochen Georg.

 

Die Fachmesse für die Digitalisierung des öffentlichen Personenverkehrs macht die Messe Karlsruhe vom 6. bis 8. März 2018 wieder zum internationalen Branchentreffpunkt. Zum sechsten Mal veranstalten die Karlsruher Messe- und Kongress GmbH und der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) die dreitägige Weltleitmesse. Dort zeigen rund 250 Aussteller aus mehr als 30 Ländern auf 15.000 Quadratmetern neueste Produkte und Dienstleistungen, unter anderem aus Bereichen wie Reiseinformation, Fahrgeldmanagement, Smart Cards, Sicherheit und Software-Systeme sowie Verkehrsmanagement.

 

Start-ups präsentieren intelligente Lösungen

Neben bekannten Branchengrößen nehmen zahlreiche Start-ups an der IT-TRANS teil. Die Beteiligung deutscher Newcomer wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert (Programm zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland). Die jungen Unternehmen treten an einem Gemeinschaftsstand auf. Unter anderem bringt die Firma Multicomsystem ihre Notruf- und Informationsstelen mit. Barrierefrei können wartende Fahrgäste bei Notfällen per Knopfdruck Hilfe anfordern sowie Informationen über Verbindungen und Verkehrsmittel erhalten. „Unser Partner GeoMobile hat es möglich gemacht, dass blinden Fahrgästen die Abfahrtszeiten der Leuchtanzeigen über einen Lautsprecher an unserer Säule vorgelesen werden. Ein Pilotton macht sie vorher auf die Stele aufmerksam und leitet sie dorthin“, berichtet Firmengründer Bernhard Goßen. Tim Ontrup, Chief Marketing Officer bei GeoMobile, erklärt: „Unser System in der Stele interagiert via Bluetooth direkt mit dem Fahrzeug. Dieses sendet in Echtzeit Informationen über seine Ankunftszeit. Diese akustische Abfahrtsinfo können sich Blinde übrigens auch auf ihr Smartphone senden lassen oder sie wird störungsfrei auf ihr Hörgerät gespielt.“ Gemeinsam mit dem Softwarehersteller opwoco hat Multicomsystem darüber hinaus seine Säulen um die Funktion eines WLAN-Accesspoints erweitert. Alle drei Start-ups präsentieren sich im Rahmen der IT-TRANS und stellen die WLAN-fähigen und barrierefreien Säulen vor. „Wir freuen uns, dass die Start-ups das Angebot des BMWi nutzen und wir ihnen auf der IT-TRANS eine Plattform für ihre innovativen Ideen bieten können. Sie können sich jederzeit noch bei uns anmelden“, berichtet Jochen Georg.

 

Als weiteres Start-up ist die FAIRTIQ AG vertreten. Das Schweizer Unternehmen bringt seine Check-In/Assisted Check-Out-App mit. „Leuten, die nicht täglich öffentliche Verkehrsmittel nutzen, fällt die Auswahl des passenden Tarifs oft schwer. Mit unserer App FAIRTIQ müssen sie sich nur mit einem Wisch einloggen und haben anschließend eine gültige Fahrkarte. Die App merkt sich dann den Fahrweg und berechnet nach dem Check-Out die Kosten der optimalen Fahrkarte. Dank Bestpreis-Funktion erhält man immer den günstigsten Tarif“, erklärt der Marketingverantwortliche Andrin Huber. Das Besondere an der App: Bewegungssensoren im Handy erkennen, wann ein Passagier das Fahrzeug verlässt. Automatisch schickt die Anwendung eine Push-Nachricht, um den Aussteigenden an das Ausloggen zu erinnern. Momentan ist die App in über einem Drittel der Schweizer Verbundlandschaft im Einsatz, die Arbeiten an der schweizweiten Abdeckung laufen auf Hochtouren. Technisch ist sie jederzeit auch in anderen Ländern anwendbar.

 

Neu: Demonstrationsstrecke Autonomes Fahren im ÖPV

Erstmals bringt ein selbstfahrender Bus die IT-TRANS Besucher vom Eingang zur Messehalle und fährt weiter auf einer kurzen Demonstrationsstrecke im Messegelände. Das Elektro-Fahrzeug wird von der AMoTech GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Trapeze Switzerland GmbH, bereitgestellt und ist zurzeit auf deren Betriebsgelände am Rheinfall als Testobjekt im Einsatz. „Unser Bus besitzt eine Transportkapazität von elf Personen und kann maximal 25 km/h schnell fahren“, erklärt Dominique Müller, Geschäftsleiter bei AMoTech. Der „Trapizio“ hat kein Lenkrad, er fährt und hält selbstständig – dabei ist zur Zeit noch eine Begleitperson erforderlich. Falls sich der Bus unerwarteten Hindernissen oder Fußgängern nähert, stoppt er eigenständig. „Die Reaktionszeit solcher Fahrzeuge ist dank der fortgeschrittenen Technologie kürzer als die eines Menschen. Mithilfe seiner zahlreichen Sensoren bewältigt unser Bus auch enge Passagen“, klärt Müller auf.