31.07.2017 // So wird die HUSUM Wind in diesem Jahr zur Plattform für spannende politische Diskurse, zumal Nordrhein-Westfalen als diesjähriges Partnerland der Windmesse ein deutliches Zeichen setzt.
Die Wahlen haben unterschiedliche politische Positionen und Fragestellungen in der Energiepolitik der beiden Länder zutage gefördert. Schleswig-Holstein ist seit Langem Vorreiter in Sachen Windenergie. Auch die neu gewählte Landesregierung aus CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen wird die Windenergiebranche mit voller Kraft vorantreiben. Um die Potenziale der Branche weiterhin umfangreich zu nutzen, will sie Windenergie als Wirtschaftsfaktor sichern und ausbauen. Dabei setzt die Jamaika-Koalition unter anderem auf die Verstärkung der Sektorenkopplung und die Förderung von Bürgerenergieprojekten. Zudem plant sie, in Zukunft Offshore-Windenergieprojekte weiter fokussiert zu unterstützen.
Die schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen setzt dagegen wieder mehr auf fossile Energieträger. Durch einen geplanten Mindestabstand von 1.500 Metern zu Wohngebäuden wird die Fläche, die für Windkraftanlagen zur Verfügung steht, um 80 Prozent reduziert. Dies begrenzt den gezielten Ausbau des lokalen Windenergiemarktes. Generell ist die Entwicklung der Branche vor Ort jedoch positiv zu bewerten. „NRW hat sich in den letzten Jahren zum industriellen Kern der Windbranche entwickelt. Über 90 Unternehmen und ein großer Gemeinschaftsstand unseres diesjährigen Partnerlandes zeigen eindrucksvoll, wie eng die Betriebe in NRW inzwischen mit der Windenergie verwoben sind“, sagt Peter Becker, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress. Zu begrüßen ist auch das Vorhaben der Koalition, die digitale Vernetzung auszubauen. Ein Aspekt, welcher zukünftig auch bei der Windenergie und im Bereich der Sektorenkopplung von zentraler Bedeutung sein wird.
Die unterschiedlichen Akzente, die durch die Wahlergebnisse gesetzt wurden, zeigen die zentrale Bedeutung landes- und bundespolitischer Veränderungen für die Windenergiebranche. Vor allem die bevorstehende Bundestagswahl wird viele Gespräche auf der Messe dominieren. Zudem werden politische Weichenstellungen, die sich z.B. aus dem Klimaschutzabkommen ergeben, bei der HUSUM Wind 2017 Ausgangspunkt für Diskussionen sein. Peter Becker wünscht sich vor allem einen intensiven Dialog: „Die HUSUM Wind ist eine ideale Plattform, die einen solchen Austausch ermöglicht. Hier können Positionen diskutiert, Vorurteile überwunden und Innovationen vorangetrieben werden.“