Schlussbericht
ceramitec 2018 beflügelt gutes Investitionsklima in der Keramik- und Pulvermetallurgiebranche
– Hohe Zufriedenheitswerte bei Ausstellern und Besuchern
– Aussteller loben Qualität der Besucher mit hoher Investitionsbereitschaft
– Neue Sonderschau zur additiven Fertigung sehr gut angenommen
Die internationale Keramikbranche war auf der ceramitec 2018, die vom 10. bis 13. April in München stattfand, in großer Investitionsstimmung. Dementsprechend kann die weltweite Leitmesse des Keramik- und Pulvermetallurgiesektors in diesem Jahr wieder gute Teilnehmerzahlen sowie hohe Zufriedenheitswerte bei Ausstellern und Besuchern vermelden. So bewerten 93 Prozent der Aussteller und 97 Prozent der Besucher die Veranstaltung als ausgezeichnet, sehr gut oder gut. Darüber hinaus hat die Messe ihre Stellung als Wissensplattform Nr. 1 in der Keramik- und Pulvermetallurgiebranche mit einem hochkarätig besetzten Konferenzprogramm untermauert.
„Die ceramitec 2018 war ein großer Erfolg“, sagt Gerhard Gerritzen, Mitglied der Geschäftsführung der Messe München. „Besonders freut mich, dass sich die positive Tendenz des ceramitec-Branchenbarometers, bei dem wir die Industrie im Vorfeld der Veranstaltung zu ihrem Investitionsverhalten befragt haben, auf der Messe bestätigt hat. Die Aussteller konnten sehr gute Geschäfte tätigen, hatten qualitativ hochwertige Besucher an ihren Ständen und haben zahlreiche neue Kontakte geknüpft.“ Die Veranstaltung hat damit ihren Ruf als internationale Leitmesse einmal mehr unter Beweis gestellt. „Und das bei leicht erschwerten Bedingungen – neben einem ungewöhnlich vollen Messekalender in diesem Jahr hatten wir am Eröffnungstag auch noch einen Streik am Flughafen München“, ergänzt Gerritzen.
Nach einigen eher herausfordernden Jahren schaute die Branche auf der ceramitec 2018 positiv nach vorne. Dementsprechend haben die Zukunftsthemen Digitalisierung und Industrie 4.0 den fachlichen Austausch auf der Messe bestimmt. „Das beherrschende Thema der Keramik ist die Digitalisierung. Es geht dabei um hochautomatisierte Prozesse, die es ermöglichen, kundenspezifische Lösungen effizient zu fertigen“, erläutert Dr. Jürgen Blumm, Fachbeiratsvorsitzender der ceramitec & Geschäftsführer der Netzsch Gerätebau GmbH. Die Bedeutung der ceramitec nimmt angesichts dieser Entwicklung sogar noch zu: „Gerade in Zeiten der Digitalisierung ist das persönliche Treffen auf Messen wie der ceramitec wichtiger denn je, um die richtigen Schnittstellen zwischen Lieferanten und Kunden zu definieren. Nirgendwo sonst gibt es außerdem eine so große Informationsdichte wie hier“, sagt Joachim Heym, Geschäftsführer der Schunk Ingenieurkeramik GmbH.
Zukunftsgewandt war auch die neu ins Leben gerufene Sonderschau Additive Fertigung, bei der neben einer Ausstellung innovativer Exponate auch ein separates Vortragsprogramm zu Fragestellungen rund um Keramik und additive Fertigung geboten wurde. Der Schwerpunkt zu den neuen Fertigungsverfahren kam auf der Messe sehr gut an: „Die Keramikbranche hat sich auf der ceramitec äußerst interessiert an den Möglichkeiten additiver Fertigung gezeigt. Dank des großen Engagements der Veranstalter war die Messe für uns eine ideale Plattform, um die Bekanntheit dieser Technologie zu erhöhen. Die Teilnahme an der ceramitec hat damit unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagt Dror Danai, Chief Business Officer des israelischen Anbieters für additive Fertigungsverfahren mit Keramik und Metall, XJET.
Sehr hohe Internationalität bei Ausstellern und Besuchern
Auch quantitativ wurde die Veranstaltung mit über 15.000 Teilnehmern wieder sehr gut angenommen. Dabei hat die ceramitec ihre Stellung als der internationale Treffpunkt der Keramikbranche behauptet. So kamen die 633 Aussteller aus 38 Ländern. Nach Deutschland hatten Italien, China, Frankreich, Spanien und Portugal den größten Auftritt. Und auch bei den Besuchern war der Anteil der internationalen Gäste mit rund 60 Prozent wieder überdurchschnittlich hoch. Die meisten internationalen Besucher kamen aus Italien, Österreich, Frankreich, der Türkei sowie China und Russland. Die internationale Vielfalt trug zur Zufriedenheit der Aussteller bei: „Wir bewerten unsere Teilnahme an der ceramitec wieder als sehr positiv. Wir konnten uns auf der Messe mit vielen bestehenden Kunden sowie zahlreichen potentiellen Neukunden austauschen und hatten sehr gute Business-Meetings“, sagt Marco Lanfranco, COO des italienischen Anbieters für Ziegelmaschinen Bongioanni Macchine, einem der wichtigsten Aussteller aus dem Grobkeramiksegment.
Eine derart internationale Branche wird aber auch von politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Auf der Messe wurde deshalb auch intensiv über die Auswirkungen der verschiedenen internationalen Konflikte und Protektionismus-Tendenzen gesprochen: „Gerade der Maschinen- und Anlagenbau im keramischen Bereich ist sehr international ausgerichtet und wäre dementsprechend von möglichen Handelsbarrieren betroffen“, fasst Dr. Jürgen Blumm zusammen.
Umfangreiches Konferenzprogramm und 93. DKG-Jahrestagung
Begleitet wurde die ceramitec von einem umfangreichen Konferenzprogramm. Im Rahmen verschiedener Informationstage (Tag der Pulvermetallurgie, Heavy Clay Day, Tag der technischen Keramik, CareerDay) konnten sich die Besucher bei zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden über aktuelle Entwicklungen und Fragestellungen informieren. Dabei ging es auch um neue industrielle Anwendungsgebiete der Keramik, wie Professor Prof. Dr. Alexander Michaelis, Institutsleiter beim Fraunhofer-Institut IKTS in der eröffnenden Keynote erläuterte: „Die Keramik bietet enorme Potenziale für innovative Produkte in vielen Zukunftsbereichen. Die ceramitec hat bestätigt, dass Deutschland in Industrie und Forschung eine führende Position einnimmt und sehr gut für den globalen Wettbewerb gerüstet ist.“
Parallel zur ceramitec fand auf dem Messegelände die 93. Jahrestagung der Deutschen Keramischen Gesellschaft mit dem Symposium Hochleistungskeramik von DKG und DGM sowie die Mitgliederversammlung des Verbands der Keramischen Industrie VKI statt. Damit war die gesamte nationale und internationale keramische Szene in München versammelt. Diese besondere Konstellation hatte für alle Beteiligten hohen Mehrwert. Während sich das DKG-Vortragsprogramm in erster Linie mit wissenschaftlich orientierten Themen beschäftigt hat, bot das Konferenzprogramm der ceramitec vor allem Lösungen für die Herausforderungen von heute.
Die nächste ceramitec findet im Jahr 2021 in München statt.
Bild & Text: ceramitec.com