Neue Branchenimpulse, gestiegene Internationalität und eine höhere Fachbesucherzufriedenheit – das Urteil nach vier Tagen bautec fiel zum Messeabschluss am vergangenen Freitag bei Ausstellern, Fachbesuchern, Verbänden, Innungen und Institutionen positiv aus. Die Gesamtzufriedenheit bei den Fachbesuchern stieg auf 82,5 Prozent. 78,9 Prozent der Befragten wollen auch die nächste bautec in zwei Jahren wieder besuchen. Die Internationalität der Messegäste stieg auf 8,3 Prozent.
„Die breite positive Resonanz zeigt, dass die bautec sich bei Ausstellern und Fachbesuchern unterschiedlichster Couleur sowohl als Innovationsschau als auch Gewerke übergreifende Netzwerkplattform fest etabliert hat. Das sind erfreuliche Ausgangsbedingungen für die bautec in zwei Jahren“, so Karel Heijs, Geschäftsbereichsleiter bei der Messe Berlin GmbH.
Die Messe reagierte auf die Fachbesucheransprüche in diesem Jahr mit zahlreichen neuen Formaten, die beim Publikum gut ankamen. Premiere feierten ein Architektenkongress zum Thema Fassade, der SHK-Praxistag, der Tag der Immobilienwirtschaft und der Fachbesucherpreis bautec.INNOVATION AWARD.
„Wir haben in diesem Jahr neue Themen gesetzt und konnten damit unsere Fachbesuchergruppen noch gezielter ansprechen“, führt Heijs fort. Die meisten Fachbesucher gehören dem Bau/Ausbaugewerbe insbesondere dem SHK-Handwerk (34,4%) an, knapp gefolgt von einer gestiegenen Prozentzahl von Architekten/Planern/Ingenieure (19,2%). Die neu konzipierte SHK-Halle 25 gehörte mit 8.000 Quadratmetern, auf denen sich alle Branchenführer der Gebäudetechnikbranche präsentierten, zu den Besuchermagneten auf der bautec.
Einen großen Erfolg feierte in diesem Jahr das KarriereCenter Bau, das von rund 3.000 Schülern und Studenten angelaufen wurde. Viele junge Messegäste nahmen auch die Gelegenheit wahr, den Hochschultag (22.2.) im BAKA-Forum zu besuchen. Im Rahmen der Bildungsoffensive 2050 wurden die besten drei Nachwuchsprojekte ausgezeichnet.
Auf großes Interesse stießen ebenso der Veranstaltungsverbund mit der Grünbau Berlin, dem Fachteil für öffentliche Außenanlagen, der metall IT, dem Fachteil für das Metallhandwerk und die Sonderschau Wohnungsbau.
Insgesamt präsentierten sich 459 Aussteller aus 19 Ländern auf dem Berliner Messegelände mit ihren neuesten Baustoffen, Bausystemen und technischen Ausstattungen für den Alt- und Neubau. Die diesjährige bautec zählte 32.000 Besucher, die bautec 2020 findet vom 18. – 21. Februar statt.
Erster bautec.INNOVATION AWARD geht an die Ulrich Brunner GmbH
Hochspannung herrschte kurz vor bautec-Schluss (23.2.)auf dem Berliner Messegelände, denn erstmals wurde der bautec.INNOVATION AWARD verliehen. Der erste Preis, ein bautec.BÄR nebst Urkunde, ging an die Ulrich Brunner GmbH für ihre Brunner Heizzentrale BHZ, eine modular erweiterbare Hydraulikbox mit sämtlichen Komponenten zur Erstellung komplexer Heizsysteme. Den zweiten Preis erhielt die Hottgenroth Software GmbH & Co. KG für ihren HottScan HS-1, ein System zur automatisierten Erfassung von 3D-Messwerten. Platz 3 erreichte die PERI GmbH mit ihrem DUO Verbundschalungssystem, eine universelle Leichtschalung für Wände, Fundamente, Säulen und Decken. Außerdem gab es zwei Auszeichnungen. Eine Anerkennung für ihre eingereichten Innovationen erhielten der C³-Carbon Concrete Composite e.V. für seinen Carbonbeton und die LTM GmbH für ihren LTM Thermo-Lüfter 200-50 mit Sensorik. „Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Heizzentrale ausgezeichnet wurden. Ich bedanke mich im Namen der Firma Brunner für diese Anerkennung. Wir sehen, dass wir mit unserer Innovation den Bedarf getroffen haben“, sagte Oliver Nanko, Produktberater der Ulrich Brunner GmbH nach der Preisverleihung.
SHK-Praxistag: Brötje und Geberit-Challenge – DASA hat die besten Installateure
Am Messemittwoch (21.2.) suchte die Region ihre besten Installateure. Im Rahmen des Praxistags für das SHK-Handwerk im KarriereCenter Bau stellten sich 13 SHK-Firmen aus Berlin und Brandenburg in Zweier-Teams dem direkten Wettbewerb. Die ersten beiden Plätze konnte das Brandenburger Unternehmen DASA erringen, der dritte Platz ging an die Firma Lutter IBL. Vor den Augen der Besucher maßen sich die Handwerker bei der Brötje-und-Geberit-Challenge in vier Disziplinen. Zunächst stellten sie ihr Wissen unter Beweis, bevor es zum Praktischen ging. In der ersten Bauaufgabe mussten die Handwerker trinkwasserverordnungskonforme Wohnungsverteilung erstellen. Anschließend stand die richtige Einstellung eines Spülkastens auf dem Programm. In der dritten Bauaufgabe war ein Gas-Brennwertgerät zu warten. Bewertet wurden sowohl die benötigte Zeit als auch die Qualität der Ausführung.
Premiere für Tag der Immobilienwirtschaft
Am Mittwoch (21.2.) feierte der Tag der Immobilienwirtschaft auf der bautec Premiere. Hochrangige Vertreter der wichtigsten Verbände (GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V., DDIV Dachverband Deutscher Immobilienverwalter und DV Deutscher Verband für Wohnungswesen Städtebau und Raumordnung e.V.) diskutierten mit Fachleuten aus den Ministerien (BMWi, BMUB) die Herausforderungen unserer Zeit: Energiewende, Sanierungen im Gebäudebestand und gleichzeitig die Bezahlbarkeit von Wohnen. Am Abend fand im Palais am Funkturm die Bauherrenpreisverleihung statt. Ausgelobt wurde der Wettbewerb gemeinsam vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), dem Bund Deutscher Architekten (BDA) und dem Deutschen Städtetag (DST).
Kongress Fassade: Tradition trifft Moderne
Rund 500 Architekten, Planer und Ingenieure informierten sich am Donnerstag (22.2.) im Palais am Funkturm über Trends und Entwicklungen in der Planung und Gestaltung von Gebäuden. Fassadenspezialist Ulrich Knaack gab spannende Einblicke in die europäische Forschung. Zu sehen gab es Bauteile aus dem 3D-Drucker, zum Beispiel Ziegel oder Betonteile – inklusive Bewehrung. Daniel Pfanner von Bollinger + Grohmann zeigte ebenfalls Hightech: fluiddurchströmte Glasfassaden. Jedoch bemängelte er in diesem Bereich die Diskrepanz zwischen Kundenwünschen und Kostenrahmen. Den Kontrast dazu bildete Arno Lederer. Der Stuttgarter ist bekennender Backsteinliebhaber: „Es gibt einfach Dinge, die wir mögen, ohne zu wissen warum. Wir werden in der Planung mit Daten erschlagen, aber was letztlich zählt, ist das Gefühl, das ein Raum vermittelt.“ Eik Bjerregaard vom dänisch-deutschen Büro COBE zeigte Beispiele der eigenen Arbeit für „our urban living room“. Mit ihrer Arbeit wollen die renommierten Architekten dazu beitragen, die Probleme der weltweit zunehmenden Urbanisierung zu lösen. Die erstmals speziell für Architekten zusammengestellten Rundgänge über die bautec kamen sehr gut an und waren restlos ausgebucht.
Serielles Bauen/ VIP-Abend
Am Eröffnungstag der bautec (20.2.) diskutierten hochkarätige Vertreter von Spitzenverbänden und Ministerien im Rahmen des VIP-Abends am HDB-Stand über serielles und modulares Bauen. „Viele denken bei dem Thema an die Plattenbauweise der 1960er und 1970er Jahre. Doch das serielle Bauen ist viel älter – und schöner. Schon zur Weltausstellung 1851 in London entstand mit dem Chrystal Palace ein riesiges vorgefertigtes Bauwerk“, sagte Monika Thomas, Leiterin der Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten im Bundesbauministerium (BMUB). Mitte 2017 hatte das Ministerium zusammen mit dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft, GdW, ein europaweites Ausschreibungsverfahren gestartet. Damit soll ein fester Rahmen für den Neubau von mehrgeschossigen Wohngebäuden in serieller und modularer Bauweise vereinbart werden. „Zurzeit befinden wir uns in der Phase, in der wir Rechtssicherheit schaffen. Voraussichtlich werden wir im Frühsommer die Typologien vorstellen. Mein Wunsch, ist es, dass wir für die unterschiedlichen Bautypen deutschlandweit einheitliche Baugenehmigungen erhalten.“ Für Klaus Pöllath, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie ist es wichtig, dass die Bürger erreicht werden. „Wir müssen ihnen zeigen, dass das serielle und modulare Bauen funktioniert. Wenn wir erst einmal 1.500 Einheiten gebaut haben, wird es einen Schub geben. Um dies zu erreichen, wird die Bauindustrie große Investitionen tätigen.“ Axel Gedaschko, Präsident GdW, ist froh über die Entwicklung: „Noch vor zwei Jahren wurde das Thema belächelt, heute wissen alle: es ist notwendig. Die Architektin Ettinger-Brinckmann appellierte an die Politik, die Eigentümer in die Pflicht zu nehmen. „Schließlich gehört der Wohnungsbau als essentieller Lebensbestandteil zum Dasein.“
Passend zum Thema zeigte die Sonderschau Wohnungsbau die Zukunft des Bauens. Wohnungsunternehmen, Hersteller, Projektentwickler und Verbände im Verbund mit dem Bundesbauministerium zeigen die Zukunft des Geschosswohnungsbaus im Niedrigpreissegment.
Bundesbauministerin Hendricks eröffnete bautec 2018
Mit dem traditionellen „Ribbon Cutting“ eröffnete Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), am Messedienstag (20.2.) die 18. bautec. Zusammen mit Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V., Karel Heijs, Geschäftsbereichsleiter der Messe Berlin GmbH, und weiteren Ehrengästen begab sie sich sodann auf einen umfangreichen Messerundgang. Der Rundgang schloss die Aussteller Velux, Opitz Holzbau, Max Bögl, Geberit, das HolzBauZentrum, den Verbändestand der Bauwirtschaft, den Gemeinschaftsstand des bautec.INNOVATION AWARD sowie das KarriereCenter BAU mit ein. Hier konnten die Ehrengäste Lehrlingen beim Mauern eines Schachts für eine Abwasserleitung über die Schulter schauen. Auf der abschließenden Station am BMUB-Stand starteten Dr. Barbara Hendricks und Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer, die Auslobung des Deutschen Ingenieurbaupreises 2018.
Statements zur bautec 2018
Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V.:
„Der Schlüssel zur Beseitigung der Wohnungsengpässe in Deutschland liegt in einer stärkeren Industrialisierung des Wohnungsbaus. Ich habe es deshalb sehr begrüßt, dass die bautec das serielle und das modulare Bauen zu Top-Themen der Messe gemacht hat. Die Sonderschau Wohnungsbau hat noch einmal sehr eindrücklich gezeigt, dass serielles und modulares Bauen nicht nur kostengünstig ist, sondern auch hohen architektonischen Ansprüchen genügen kann. Wer mehr bauen will, der braucht aber auch mehr Arbeitskräfte. Ich habe mich deshalb gefreut, dass Unternehmen der Bauindustrie die bautec als Plattform für die Anwerbung von Nachwuchskräften genutzt haben. Die Messe hat mit dem KarriereCenter Bau dafür einen passenden Rahmen geboten. Die Botschaft, die vom KarriereCenter Bau ausging, war überzeugend: Wer sich heute für einen Bauberuf interessiert, der findet in unserer prosperierenden Branche nicht nur attraktive, sondern auch sichere Arbeitsplätze.“
Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:
„Ich war gleich zweimal in einer Woche auf der bautec. Die Messe ist immer inspirierend für alle, die mit Bauen und Wohnen zu tun haben. Hier sieht man einerseits alle Branchen-Neuheiten, andererseits erlebt man auch, dass sie praxistauglich sind. Deshalb finde ich die bautec alle zwei Jahre immer besonders anregend.“
Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: „Für mich ist es eine große Freude, auch in diesem Jahr wieder auf der bautec zu sein. Es ist spannend zu sehen, welche neuen Entwicklungen es gibt. Die bautec-Aussteller stehen vor denselben Herausforderungen wie die gesamte Branche: Digitalisierung, technologische Entwicklung und Energieeffizienzsteigerung. Diesen Entwicklungen werden die Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Ideen gerecht, die alle am Prozess Beteiligten weiterbringen. Ich erlebe hier insgesamt eine sehr gute Stimmung.“
Andreas Schuh, Obermeister der Innung Sanitär, Heizung, Klima Berlin:
„Wir haben auf der bautec ein Top-Ergebnis erzielt. Die Hallen waren gut gefüllt, wir haben an allen Tag sehr gute Gespräche gehabt. Auch unsere Industriepartner haben tolle Stände aufgebaut, das zieht die Besucher an. Mein großer Dank gilt der Messe, die einen guten Job gemacht hat.“
Norbert Band, Landesinnungsmeister Brandenburg:
Wir haben qualitativ mächtig draufgelegt mit Hilfe der Industrie. Wir sind gut frequentiert worden, auch in den Beratungen auf dem Innungsstand. Das Resumee: es war eine super Sache. Wir werden nach der Messe anfangen, die bautec 2020 vorzubereiten. Ich bin der Meinung, dass wir diese Messe brauchen. Dafür werden wir und die Innung Sanitär, Heizung, Klima Berlin, alles tun.
Ingeborg Esser, Geschäftsführerin des GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen:
„Wir haben uns in diesem Jahr auf der bautec sehr stark engagiert. Die Mischung der bautec stimmt.“
Christian Hartig, Gebietsverkaufsleiter Nord der FAKRO Dachfenster GmbH:
„Wir sind durch die Dachdecker-Innung auf die bautec aufmerksam geworden und zum ersten Mal auf der Messe als Aussteller vertreten. Es waren zahlreiche internationale Interessenten, vor allem aber auch viele Kunden aus der Region bei uns am Stand. Wir sind bisher mit dem Messeverlauf zufrieden.“
Richard Wasmeier, Bereichsleiter Heiztechnik der Ulrich Brunner GmbH:
„Die bautec war für uns ein großer Erfolg. Wir hatten sehr gute Kontakte. Das betraf sowohl die Fach- wie auch die Privatbesucher. Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir für unsere Brunner Heizzentrale mit dem ersten Preis des bautec.INNOVATION AWARD ausgezeichnet wurden.“
Uwe Pfeiffer, Geberit Vertriebs GmbH:
„Wir sind mit der bautec 2018 sehr zufrieden. Wir hatten sehr gute Gespräche und viele Kunden an unserem Stand. Deshalb freuen wir uns auf die bautec 2020. Wir hatten auch einen gelungenen Auftritt bei der Nachwuchsförderung im KarriereCenter.“
Uwe Peuker, Goldbeck GmbH:
Der Messeauftritt hier im Rahmen der Sonderschau Wohnungsbau war eine gute Sache. Das hat uns die Gelegenheit gegeben, unser System darzustellen und viele Kontakte gebracht. Man sollte überlegen, die bautec wie in unserer Sonderschau stärker Themenbezogen auszurichten, zum Beispiel mit Hausbau, Wohnungsbau, Bürogebäudebau, Parkhausbau, Schulbau und Logistikbau.“
Detlef Heise, Niederlassungsleiter Berlin der PERI GmbH:
„Sehr gut. So können wir kurz und bündig den Messerverlauf beschreiben. Wir hatten viele neue Kontakte und zahlreiche Kundenkontakte, die wir pflegen konnten. Wir freuen uns, dass unsere Vollkunststoff-Verbundschalung DUO auf sehr großes Interesse gestoßen ist und mit einem bautec.INNOVATION AWARD prämiert wurde.“
Quelle Bild & Text: bautec.com