Die 14. Blechexpo – Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung – war zusammen mit der 7. Schweisstec – Internationale Fachmesse für Fügetechnologie – erwartungsgemäß ein Branchenhighlight und ist mit 1.498 Ausstellern aus 36 Ländern erfolgreich zu Ende gegangen. Vom 5. bis 7. November 2019 nutzten 41.152 Besucher aus insgesamt 113 Ländern das auf 108.000 m² Ausstellungsfläche gewachsene Fachmessen-Duo, um sich rund um die Bearbeitung von Blechen, Rohren und Profilen, Trenn- und Fügetechnologien, Umformtechnik sowie Schweißtechnik auf den aktuellen Stand zu bringen.
Rekorde in allen Bereichen – neun volle Hallen – international wie noch nie
Das Messedoppel Blechexpo/Schweisstec hat in diesem Jahr einige Rekorde gebrochen. 1.498 Aussteller (2017: 1.339 Aussteller) aus 36 Ländern waren in Stuttgart präsent. „Ein Auslandsanteil von 45 Prozent“, resümiert Projektleiter Georg Knauer höchst zufrieden. „Die Blechexpo/Schweisstec war in diesem Jahr so international wie noch nie“. Auch so groß wie noch nie: Die verkaufte Standfläche war mit 108.000 Quadratmeter rund 15 Prozent größer als 2017. Erstmals belegte die Blechexpo/Schweisstec die neue Messehalle 10, die mit ihrem großzügigen, modernen Design eine Bereicherung der Landesmesse Stuttgart darstellt.
„Für uns ist diese Fachveranstaltung eine Leitmesse mit sehr hoher Bedeutung“, stellte Wolfgang Wiedenmann fest, stellvertretender Vertriebsleiter beim Pressenhersteller Andritz Kaiser. Auch wenn die Branche aktuell aus diversen Gründen mit einem spürbaren Rückgang des Auftragsvolumens umgehen muss, war die Blechexpo/Schweisstec willkommene und wichtige Technologie- und Wissensplattform: In Sachen Bearbeitung von Blechen, Rohren und Profilen, deren thermische und mechanische Be- und Verarbeitung, Bearbeitungsmaschinen, Anlagen zum Stanzen, Biegen, Abkanten und Umformen bis hin zur Peripherie mit Steuerungen, Software sowie Lösungen für Handling und Qualitätssicherung ist diese Fachmesse ein einzigartiger Marktplatz für die aktuellen Herausforderungen sowie die Zukunftsthemen der Branche. Dementsprechend dominierte auch hier der Themenkomplex Digitalisierung und Automatisierung. Ein Augenmerk gilt zunehmend auch modernen Trenntechnologien: Allein 56 Aussteller traten mit dem Thema Laserschneiden auf und weitere 25 Firmen präsentierten Technologien rund um das Hochdruck-Wasserstrahlschneiden.
Highlight für die blechbearbeitende Branche – prozessorientiert, praxisnah, zukunftsorientiert
Das Messeduo Blechexpo/Schweisstec, das im Zweijahresturnus stattfindet, konnte auch in diesem Jahr durch sein strikt praxisorientiertes Konzept überzeugen und alle Aspekte abdecken, die eine mehr denn je digitalisierte und durchgehend automatisierte Welt der Blech- und Metallverarbeitung betreffen. Der Industrieverband Blechumformung (IBU) hatte einen Gemeinschaftsstand organisiert und seinen Mitgliedern damit die Möglichkeit geboten, sich in einem größeren Umfeld zu präsentieren. 16 Unternehmen waren dabei. Diese gemeinschaftliche Präsenz schuf Aufmerksamkeit und eine adäquate Plattform zum businessnahen Networking.
„Die Konjunktur kühlt sich ab“, gab Cornelius Eich, Geschäftsführer ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.) zu bedenken. „Handelskriege machen auch vor unserer Branche nicht Halt“. Dennoch – oder gerade deshalb – waren die Lebhaftigkeit der Fachgespräche und die Intensität des Interesses ausgeprägt. Denn vielerorts dominierende Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz treiben die Entwicklung der blechbearbeitenden Branchen. So rankten sich die Messethemen um Trends, Neuheiten und zukunftsfähige Lösungen im Zuge einer sich rasch verändernden Produktionswelt. Beispielsweise gewinnt die moderne Füge- und Verbindungstechnik einen wachsenden Stellenwert, weil sich viele neue Werkstoffe und Hybridmaterialien thermisch nicht fügen oder trennen lassen – hier rückt der Fokus z. B. in Richtung mechanische Fügetechnik im Bereich Leichtbau.
Erstklassiges Rahmenprogramm weckte großes Interesse
Einmal mehr stieß das Ausstellerforum in Halle 9 auf großes Interesse der Fachbesucher. Über drei Tage lang war das Vortragsprogramm prall gefüllt, vor allem mit Themen rund um die Digitalisierung.
Darum ging es auch beim stahlnews.de-Blechexpo-Expertentreff am Abend des ersten Messetages. Rund 50 Interessierte konnte Organisator Hans Diederichs zur Veranstaltung unter dem Motto „Die Stahlindustrie in Zeiten von Globalisierung und Industrie 4.0“ begrüßen.
„Diese Messe ist genau der richtige Rahmen.“ In den Vorträgen ging es unter anderem um Forschungsschwerpunkte zum Umformen von Stahl, neue Prozessansätze, eCommerce und Internet-Plattformen als Chance für den Metallmarkt, das lernende Stahlwerk sowie um die „Datenernte“.
Am Nachmittag des zweiten Messetags wurde bereits zum vierten Mal der „Award zur Blechexpo“ verliehen – eine Auszeichnung der Fachzeitschrift blechnet in Kooperation mit dem Messeveranstalter Schall. Der Innovationspreis ging in fünf Kategorien an die innovativsten Exponate: In der Kategorie Stanz- und Umformtechnik war Schuler mit dem Stanzautomaten MC 125 der Sieger. Bei der Trenntechnik gewann Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen mit der Plasmaschneidanlage Q 3000. Gewinner in der Kategorie Verbindungstechnik wurde Trumpf Laser- und Systemtechnik mit der 3D-Laserschweißmaschine TruLaser Station 7000. Die Sparte Oberflächentechnik entschied Q-Fin Quality Finishing Machines mit der Entgrat- und Kantenverrundungsmaschine Super Edge Rounder SER600 für sich. Schließlich wurde in der Kategorie Handhabung und Automatisierung Cenit mit der herstellerübergreifenden Software für Trennen und Fügen Fastsuite Edition 2 ausgezeichnet.
Bild & Text: blechexpo-messe.de