Fachforum Konstruktion am 20. Juni 2017 stellt Aspekte des 3D-gerechten Designprozesses in den Mittelpunkt
Additive Manufacturing (AM) eröffnet neue Möglichkeiten für Leichtbau und Funktionsintegration bereits im Produktentstehungsprozess. „Um diese Potenziale richtig zu nutzen, ist eine veränderte Denkweise in der Konstruktion notwendig. Dank der hohen Gestaltungsfreiheit kann sich der Konstrukteur mehr als bisher auf die Funktionsfähigkeit eines Teils konzentrieren. So lassen sich beispielsweise komplexe Geometrien drucken, die mit herkömmlichen CAD-Tools nicht zu konstruieren sind. Andererseits muss er verfahrensbedingte Restriktionen und Prozessparameter beachten, damit zum Beispiel sehr dünnwandige Teile stabil gefertigt werden können“, betont Prof. Dr.-Ing. Detmar Zimmer, Inhaber des Lehrstuhls für Konstruktions- und Antriebstechnik an der Universität Paderborn und verantwortlich für die Gestaltung des Fachforums Konstruktion am 20. Juni 2017 zur Rapid.Tech in Erfurt. Er verweist darauf, dass Richtlinien erarbeitet wurden, die den noch jungen Prozess des 3D-gerechten Konstruierens unterstützen. „Wir haben hier jedoch nach wie vor viel Arbeit vor uns und brauchen dafür weiterhin den anwendungsorientierten Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auf hohem Niveau“, so Prof. Zimmer.
Das Fachforum Konstruktion bietet dafür auch zur Rapid.Tech + Fab.Con 3.D 2017 die passende Plattform. Die Vorträge widmen sich insbesondere Vorgehensweisen zur weiteren Verbesserung der Produkteigenschaften und der Prozesssicherheit bei der additiven Fertigung – gerade auch in Verbindung mit Softwaretools.
Eröffnet wird die Vortragsreihe mit Überlegungen zur Integration der Topologieoptimierung in eine fertigungsgerechte Gestaltung. Die Fused Deposition Modeling (FDM)-Technologie und die Einflussfaktoren, um FDM-Bauteile maßgenau zu reproduzieren, stehen im Mittelpunkt eines weiteren Vortrages. Betrachtet wird FDM auch im Kontext mit der Herstellung von Gyroidstrukturen, die ein hohes Leichtbaupotenzial aufweisen. Welche Herangehensweisen bei der Rekonstruktion topologieoptimierter Daten im CAE-/CAM-Prozess je nach Anwendung und Komplexität erfolgversprechend sind, ist ebenso Thema des Fachforums wie die beanspruchungsgerechte Gestaltung innerer Strukturen bei tragenden Metallbauteilen. Darüber hinaus werden am Beispiel der Rotorwelle eines Synchronmotors sowie anhand von Komponenten für Fahrräder die Leichtbaupotenziale dargestellt, die sich durch einen zielorientierten und 3D-gerechten Konstruktions- und Fertigungsprozess erreichen lassen.
Das Fachforum Konstruktion ist Teil der Rapid.Tech + FabCon 3.D vom 20. bis 22. Juni 2017 in der Messe Erfurt. Zum Kongressprogramm gehören außerdem die Fachforen Additive Lohnfertigung, Medizintechnik, Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau sowie Elektronik am 20. Juni, die Fachforen Automobilindustrie und 3D Metal Printing am 21. Juni sowie Luftfahrt und Fraunhofer-Allianz GENERATIV am 22. Juni. Die Anwendertagung und das Fachforum AM Science laden jeweils am 21. und 22. Juni ein.
Darüber hinaus zeigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke an allen drei Tagen aktuelle AM-Beispiele auf der begleitenden Fachmesse. Während die Rapid.Tech auf industrielle Anwendungen fokussiert, dient die FabCon 3.D mit der 3D Printing Conference der internationalen 3D-Druck-Community mit kreativen Start-Ups, Szene-Größen und Hobbyisten als Treffpunkt. Mit Stand April 2017 haben sich nahezu 200 Aussteller aus zehn Ländern angemeldet. Das Messeduo begrüßt dieses Jahr unter anderem Unternehmen aus Italien, Polen, Russland und den USA.
2016 kamen 4.500 (2015: 3.971) Fachbesucher und Kongressgäste aus 19 Ländern und 176 Aussteller aus 17 Ländern zur Rapid.Tech + FabCon 3.D nach Erfurt. Damit erreichten die Messe und der Kongress neue Spitzenwerte.