- Fokus auf höhere Sintertemperaturen
- modifizierte HIP-Anlagen
- additive Fertigung
Die ceramitec 2018 findet vom 10.–13. April 2018 auf dem Gelände der Messe München statt. Und bereits einige Monate davor steht fest, dass die Veranstaltung bei den Ausstellern im Bereich Pulvermetallurgie wieder großen Zuspruch findet.
Zur ceramitec 2018 haben sich bereits wieder namhafte internationale Anbieter angemeldet, wie Dorst Technologies GmbH & Co. KG, ProGrit GmbH, Laeis Bucher GmbH, Osterwalder AG, Nanoe, Maschinenfabrik Lauffer, EROWA AG, KOMAGE-Gellner Maschinenfabrik KG, SEPR SAINT-GOBAIN ZIRPRO und Saint-Gobain Silicon Carbide – um nur einige zu nennen. Sie präsentieren ihre Neuheiten der mechanischen und thermischen Prozesse der Pulvermetallurgie, etwa noch bessere Fertigungsprozesse und entsprechend optimierte Materialien.
Pulvermetallurgische Erzeugnisse sind heute aus vielen technischen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Durch die hohe Wirtschaftlichkeit und funktionelle Flexibilität haben sich PM-Teile in den letzten Jahrzehnten vor allem in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Medizintechnik sowie Elektroindustrie durchgesetzt. Beim Einsatz von PM-Produkten steht neben der hohen Leistungsfähigkeit vor allem die wirtschaftliche Komponente im Vordergrund.
Insbesondere das Thema Mobilität ist mit der Pulvermetallurgie eng verbunden, da die Autoindustrie die wichtigste Abnehmerbranche pulvermetallurgischer Komponenten ist. Im Automobilbereich liegt wiederum ein Schwerpunkt auf der Elektromobilität, die neue Aufgaben stellt.
Betrachtet man die verfahrenstechnische Seite, liegt ein Fokus auf erhöhten Sintertemperaturen. Legierungselemente wie Nickel und Molybdän sind im Preis stark gestiegen; Chrom, Mangan und Silicium hingegen werden als Legierungselemente wegen der angestrebten höheren Festigkeiten wichtiger. Die dafür notwendigen Sintertemperaturen von 1250 °C sind für Bandöfen kritisch. Daher ist bei neuen Anlagen ein Trend zu Röllenöfen zu verzeichnen.
Der Industrieofenbau stellt dazu auf der ceramitec 2018 optimierte Konzepte vor.
In den Formgebungstechnologien werden Pressen, Extrusion, Pulverspritzguss und Additive Fertigung (AM) ständig weiter entwickelt. AM wurde zunächst mehr zum Rapid Prototyping eingesetzt. Jetzt öffnet AM aber den PM-Komponenten den Weg für weitere Anwendungsgebiete – zum Beispiel in der Medizin und im Flugzeugbau. Dabei stehen im Flugzeugbau Komponenten für Hochtemperaturanwendungen im Fokus, die in der Regel gleichzeitig den Anforderungen des Leichtbaus genügen müssen.
Um bei Applikationen mit hohen Ansprüchen hinsichtlich der geforderten Festigkeiten bestehen zu können, ist insbesondere für additiv gefertigte Komponenten das HIP-Verfahren zur Nachverdichtung unerlässlich. Es wurden bereits neue HIP-Anlagen, direkt auf die Bedürfnisse der Pulvermetallurgie zugeschnitten, entwickelt.
Auch das Thema Industrie 4.0 wird fortsetzend auf der ceramitec 2018 abgebildet, denn es wird speziell von der Automobilindustrie vorangetrieben. Inzwischen haben es Anlagenlieferanten für die Pulvermetallurgie aufgenommen und setzen es entwicklungstechnisch um.