Die Trends im Mountainbike- und Rennrad-Segment
Friedrichshafen – Die E-Bike-Technologie ist auch aus dem sportiven Fahrradsegment nicht mehr wegzudenken, wie sich auf der kommenden Eurobike vom 30. August bis 2. September 2017 zeigen wird. Nicht nur mit E-Mountainbikes, sondern auch mit E-Rennrädern eröffnet die Fahrradindustrie dem Sport im Fahrradsattel völlig neue Perspektiven. Aber auch ohne „E“ in der Modellbezeichnung gibt es bei der 26. Auflage der Leitmesse der Fahrradindustrie spannende Neuheiten zu entdecken.
Besitzen Rennräder mit Elektromotor ein ähnliches Erfolgspotenzial wie zuvor schon die E-Mountainbikes? Wer auf der Eurobike am Stand von Focus Bikes die Rennräder der experimentellen Linie Project Y unter die Lupe nimmt, wird diese Frage mit „Ja“ beantworten. Der Fahrradhersteller aus Cloppenburg kombiniert einen kompakten Mittelmotor des Münchner Start-ups Fazua mit einer leichten, vollständig in den Carbon-Rahmen integrierten Batterie. Das Ergebnis ist ein auch optisch bemerkenswert gelungenes E-Rennrad mit 12,5 Kilogramm Gewicht.
Beim Markennamen Fantic schnalzen vor allem Motocrosser anerkennend mit der Zunge. Seit kurzem macht sich der Motorradhersteller aus dem norditalienischen Veneto auf, den Markt für E-Mountainbikes zu erobern. Mit dem neuen Modell XF1 Integra, das Fantic auf der Eurobike der Fachwelt präsentieren wird, stehen die Chancen gut, dass dieser Plan gelingt. Das neue Bike rollt mit der jüngsten Generation des Brose-Antriebs aus Deutschland in den Handel, der von Mountainbikern als ausgesprochenes Kraftpaket geschätzt wird.
Mit seinen neuen PowerTube-Akkus hat Bosch der Systemintegration am E-Bike einige neue Möglichkeiten eröffnet. Formvollendet umgesetzt wurden die neuen E-Bike-Batterien, die sich vollständig in den Fahrradrahmen integrieren lassen, unter anderem vom österreichischen Fahrradhersteller KTM. Zu sehen ist das bei der 2018er Auflage des E-MTB Macina Kapoho, dessen 160 mm Federweg das neue Modell als Allmountain-Bike kennzeichnen. Interessant dabei: Erstmals kombiniert KTM unterschiedliche Radgrößen in einem Fahrrad. Das Macina Kapoho mit einem 29-Zoll-Vorderrad rollt spurtreu und leicht über Hindernisse, während hinten ein extrabreites 27,5 plus-Laufrad viel Traktion und Stabilität versprechen.
In Grenchen sitzen nicht nur einige der exklusivsten Schweizer Uhren-Manufakturen, auch das Unternehmen BMC fertigt und entwickelt hier seine Rennräder und Mountainbikes. Vielleicht muss man diesen Kontext kennen, um den Verkaufspreis des ersten E-Mountainbikes der Premium-Marke richtig einzuschätzen: 12.000 Euro Verkaufspreis ruft BMC für die Top-Version seines für 2018 neu vorgestellten Modells Trailfox AMP auf. Im Gegenzug spendieren die Schweizer ihrem neuen E-Fully an Komponenten nicht nur ziemlich alles, was gut und teuer ist, auch der Rahmen aus Carbon wird den E-Bike-Antriebskomponenten von Shimano quasi auf den Leib geschneidert. Akku und Motor verschwinden in großvolumigen Doppelkammern aus Carbon, die einerseits leicht sind, dennoch aber viel Stabilität bieten. Die Geometrie verspricht dabei mit kurzem Hinterbau und flachem Lenkwinkel Wendigkeit auf schmalen Trails und dennoch viel Laufruhe in schnellen Passagen.
Wenn ein Hersteller sein neues Modell „Pride“ („Stolz“), nennt, darf man hinter der Bezeichnung ein außergewöhnliches Fahrrad erwarten. Die Vorarlberger Bike-Entwickler von Simplon bleiben bei der Einlösung dieses Versprechens nichts schuldig: Das neue 2018er Modell verbindet Leichtbau mit Aerodynamik und überzeugt mit einigen innovativen Features, wie etwa der Schnell-Steckachse für Disc-Laufräder und einem Cockpit-Konzept, das sämtliche Züge integriert und somit geringsten Luftwiderstand bietet. Die Preise für das außergewöhnliche Rennrad starten bei 5.299 Euro.