Energieeffiziente Technologien reduzieren den Energiebedarf für Strom, Wärme und Kälte. Darüber hinaus übernehmen Energiekunden als Prosumer immer häufiger die Verantwortung für ihren Bedarf, was die Nachfrage nach Energielösungen weiter erhöht. Vor allem digitale Technologien treiben die junge Branche an: Das Marktvolumen für Dienstleistungen rund um Energieeffizienz lag 2016 bei rund neun Milliarden Euro, hat die Bundesstelle für Energieeffizienz, kurz BfEE, errechnet. Tendenz steigend. Die BfEE ist im Bundesamt für Wirtschafts und Ausfuhrkontrolle angesiedelt und ist Kooperationspartner der EM-Power. Die EM-Power widmet sich als erste Fachmesse in Deutschland praxisnah und zielgruppenorientiert den Möglichkeiten intelligenter Energienutzung in Industrie und Gebäuden. Zusammen mit weiteren Energiefachmessen bildet die EM-Power die neue Innovationsplattform The smarter E Europe, die vom 20. bis 22. Juni 2018 auf der Messe München stattfindet.
Der Wandel zu einer energie- um klimafreundlichen Energieversorgung verändert die Art, wie und wo Energie erzeugt und genutzt wird. Immer mehr Kunden verzichten auf Strom von weit entfernten Großkraftwerken – sie produzieren mit PV-Anlagen, Blockheizkraftwerken, Brennstoffzellen oder Kleinwindkraftanlagen ihren Strom selbst und nutzen als Prosumer die „eigene“ Energie vor Ort. Mit der Dezentralisierung der Energiewirtschaft sowie der wachsenden Eigenverantwortlichkeit der professionellen Energiekunden steigt der Bedarf an intelligenten Energielösungen, die eine kostensparende, effiziente Energienutzung ermöglichen. Dazu zählen neben neuen Technologien auch Dienstleistungskonzepte und Betreibermodelle, beispielsweise für Wohnquartiere.
Energieeffizienz: Entwicklungsschub dank Digitalisierung
Laut der Studie der BfEE zum Energiedienstleistungs-Markt verteilt sich das Marktvolumen von rund neun Milliarden Euro 2016 auf die Bereiche Contracting (rund 7,7 Milliarden Euro), Energieberatung (rund 800 Millionen Euro) und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Energiemanagement (rund 435 Millionen Euro). „Die Anbieter von Energiedienstleistungen und Management Services gehen in den kommenden Jahren durchweg von einem weiteren Wachstum ‚ihres‘ Marktsegments aus“, sagt Jan Kottmann, Leiter der BfEE. „Besonders die fortschreitende Digitalisierung treibt den Anstieg voran. Neue Verwaltungs-, Steuerungs- und Analysetools eröffnen Akteuren, die ihren Energieverbrauch flexibel, effizient und kostengünstig senken möchten, neue Möglichkeiten“, so Kottmann. Schon heute setzen sich intelligente Sensor- und Steuersysteme durch, die künftig noch größere Bedeutung im Energiemanagement der (Industrie-)Gebäude oder im Zusammenhang mit effizienten Energietechniken einnehmen werden.
Die Verknüpfung intelligenter Energietechniken mit erneuerbaren Energielösungen im Gebäudebereich birgt noch großes Potenzial und ist ein wichtiger Schritt in Richtung moderne und effiziente Energieversorgung. Der Energieverbrauch von (Industrie-)Gebäuden kann so vermindert werden – ein Erfolg für den Klimaschutz und für die Prosumer, die so auch ihre Betriebskosten senken können. Das Energiekonzept der Bundesregierung aus dem Jahr 2010 zielt bis zum Jahr 2050 auf eine Senkung des Energiebedarfs um 80% gegenüber 2008 ab. Insgesamt sensibilisiert der Bund mit einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Steigerung der Energieeffizienz Besitzer, Betreiber und Nutzer für Energiethemen und stellt zwischen 2016 und 2020 insgesamt 17 Milliarden Euro zur Förderung der Energieeffizienz bereit.
Professionelle Energiekunden im Mittelpunkt
Die EM-Power als Fachmesse für intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden beleuchtet die Topthemen der Branche und stellt dabei den professionellen Energiekunden als Prosumer in den Mittelpunkt. Die neue Branchenplattform zeigt zielgruppenspezifisch und praxisnah, welche Energieversorgung beispielsweise zu einer individuellen Quartierslösung, einem Pflegeheim oder Hotel passt. Für Energiemanager, Planer und Berater aus Industrie, Immobilienwirtschaft und Kommunen ist die EM-Power der ideale Ort für Austausch und Information. Denn hier erfahren sie alles über die dezentrale und erneuerbare Energieversorgung, die Energieverbrauchsoptimierung sowie für Gebäudeautomation und Energiemanagementsysteme. Und gerade auch Entscheider der mittelständischen Geschäftsführungsebenen können sich auf der EM-Power ein Bild über neue Energieversorgungsmöglichkeiten für ihre Unternehmen und Gebäude machen.
EM-Power: Rahmenprogramm – zielgruppengerecht und praxisnah
Im Rahmenprogramm der EM-Power liegt der Fokus ebenfalls auf den Topthemen der Messe: In den „EnergieKompakt“-Foren in Halle C2 präsentieren Aussteller und Kooperationspartner Best-Practice-Projekte, Referenzbeispiele und Energielösungen aus verschiedenen Bereichen. Die Themen reichen von Energieeffizienz und allgemeinem Energiemanagement über Kältetechniken bis zum Contracting. Darüber hinaus beleuchtet die BfEE in mehreren Sessions den Markt für Energieeffizienzdienstleistungen und -lösungen, Trends in der Industrie und aktuelle Entwicklungen im Bereich der Bundesförderprogramme für Energieeffizienz. Die kompakten Fachforen bieten über jeweils einen halben Tag verschiedenen Zielgruppen wie Betreiber, Nutzer und Projektentwickler von gewerblichen Wohngebäuden, kommunalen Liegenschaften, Kliniken, Industriegebäuden oder Hotels und Gastronomie Praxisrelevantes, Interessantes und Inspirierendes. Auch Verbände und Institutionen von relevanten Fachbereichen sind eingebunden, darunter die bundesweite Interessenvertretung für Energieberater (GIH), das Deutschen Energieberater-Netzwerk e.V. (DEN) sowie die Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE). Die neue Fachmesse EM-Power wird somit zu einem wichtigen Ort des Austauschs und der Entwicklung intelligenter und wirtschaftlicher Energielösungen, die für viele Anwendungsbereiche von großem Interesse sind.
The smarter E Europe: Innovationsplattform der gesamten Energiebranche
Vier Energiefachmessen an einem Ort: Die Innovationsplattform verknüpft die renommierten Fachmessen Intersolar und ees Europe mit zwei neuen Veranstaltungen, Power2Drive Europe und EM-Power. Da die Grenzen zwischen Erzeugung und Verbrauch immer mehr verschwimmen und die Digitalisierung alle Bereiche der Energiewertschöpfungskette betrifft, ist The smarter E Europe ein Spiegelbild der realen Energiewirtschaft und ihrer Zukunft. 2018 werden rund 50.000 Besucher aus 165 Ländern und 1.200 Aussteller auf der Innovationsplattform erwartet. Die EM-Power mit dem Fokus auf intelligente Energienutzung ist ein wichtiger Baustein für die moderne Energieversorgung.
Bildquelle: © Solar Promotion GmbH
Bild & Text: em-power.eu