Die Südback 2017 (23. – 26. September) unterstreicht mit rund 700 Ausstellern aus dem In- und Ausland ihre Position als wichtigste deutsche Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk in diesem Jahr. Die Messehallen sind knapp drei Monate vor Veranstaltungsbeginn bereits zu 100 Prozent ausgebucht, es besteht eine gut gefüllte Warteliste. Ulrich Kromer, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, visiert eine weitere Bestmarke an: „Wir sind zuversichtlich, dass es in diesem Jahr auch gelingt, die Marke von 40.000 Fachbesuchern zu knacken!“
Bei einer Fachpressekonferenz in Ostbevern bei Münster erläuterte Kromer, dass zum Wachstum auch Zulieferunternehmen aus dem Ausland beitragen. Ihren Anteil bezifferte er auf inzwischen rund 20 Prozent. Kromer: „Auch wenn die D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) den größten Anteil bei Ausstellern und Besuchern stellt – die Südback wird für andere europäische Länder zunehmend interessant.“
Trotz der steigenden internationalen Bedeutung legt die Südback großen Wert auf eine Gestaltung nach den Anforderungen der Branche im Inland. „Wir sind ganz dicht an unseren Partnern und Ausstellern“, betonte Kromer, und: „Wir reden miteinander und hören zu!“ Die Wünsche des Bäcker- und Konditorenhandwerks würden bestmöglich in der Gestaltung der Messe umgesetzt. Dafür stehe auch die enge Zusammenarbeit mit den Messe-Partnern, der BÄKO-Zentrale Süddeutschland und den Landesinnungsverbänden des Württembergischen Bäckerhandwerks und des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg.
Branche mit strukturellen Herausforderungen
Der seit Jahren anhaltende Rückgang der Betriebszahlen im Bäckerhandwerk und die Ausbildung von gutem Fachpersonal sind auch während der diesjährigen Südback die stärksten Herausforderungen für die Backbranche. Der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für das Württembergische Bäckerhandwerk, Andreas Kofler, berichtete vom „stärker werdenden Wettbewerbsumfeld“, in dem der einzelne Betrieb nur erfolgreich sein könne, wenn er Topleistungen anbiete. Im Bäcker-Trend-Forum des Verbandes im L-Bank Forum (Halle 1) böten daher die Landesverbände für Württemberg und Baden den Messebesuchern umfangreiche Beratung für betriebswirtschaftliche und betriebstechnische Fragestellungen an. Ein vielseitiges Fachprogramm, in das sich auch die Akademien Deutsches Bäckerhandwerk aus Karlsruhe, Stuttgart und Weinheim einbringen, zeige neue Erkenntnisse aus den Themenbereichen Produktion, Verkauf, Marketing und Café.
Speziell an die Handwerkskonditoren unter den Messebesuchern wendet sich das Trendforum des Landesinnungsverbandes des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg, an dem an allen Messetagen wieder der Carlo-Wildt-Pokal für Konditorenlehrlinge ausgetragen wird. Darüber hinaus sei das Forum mit international hochkarätigen Fachleuten besetzt, stellte Konditoren-Landesinnungsmeister Klaus Vollmer heraus. Seit rund fünf Jahren sei eine stetige Konsolidierung der Branche zu beobachten. Die Umsatzentwicklung habe 2016 allein im Café-Bereich bei über drei Prozent gelegen.
Snacktrends von Handbrot bis Bäckerburger
Damit die konjunkturell positiven Vorzeichen weiterhin erhalten bleiben, sollten die Branchenteilnehmer frühzeitig die kommenden Trends fokussieren. So steht für die BÄKO-Zentrale Süddeutschland eG als Südback-Partner und Wirtschaftsorganisation des backenden Handwerks derzeit eine zentrale Frage im Vordergrund: Wie kann die Attraktivität bei den jungen Generationen gesteigert werden? Diese Herausforderung bezieht Holger Knieling, Geschäftsführender Vorstand der BÄKO-Zentrale, sowohl auf die Nachwuchssuche, als auch auf die Sicherung dieser Altersklassen als Kundenpotenzial.
Zugkräftige Konzepte zur Gewinnung des Berufsnachwuchses zeige die Werbegemeinschaft des deutschen Bäckerhandwerks am BÄKO-Stand (Halle 3), während die BÄKO-Zentrale selbst Praxistipps und Anwendungsbeispiele vorführen wird. Sie arbeite dabei, so Knieling, Erkenntnisse aus neuen Marktstudien auf.
Danach „stehen“ junge Menschen bis Mitte 30 eher auf Snacks als auf Brot und Backwaren, nehmen allerdings belegte Brote und Brötchen gerne an. Kids und Teens präferieren Fastfood und Burger. Das zeige, dass sich eine zielgruppenorientierte und gründliche Snacksortimentsplanung besonders rentiere. Handwerksbäcker hätten hier „gute bis sehr gute Marktchancen“. Knielings Aufzählung der „Gewinnsortimente“ umfasste süße amerikanische Backwaren, Croissants, belegte Brote und Brötchen, Burger, Hot Dogs und weitere herzhafte Snacks. Die Südback-Besucher erhalten in der „Ideenbackstube“ und beim „Snackexpress“ Anwendungsbeispiele auch für neue Rohstoffe und Veredelungszutaten. Mit „Bäckerburger“ und „Handbrot“ kombiniert die BÄKO die Themenwelten Brotkultur und Snack und zeige dem Fachpublikum, dass das Brötchen kein „Belagträger“, sondern der Star sei, der den entscheidenden Unterschied zugunsten der Handwerksbäckerei ausmacht. Unterstützung bei ihrem Anspruch, die Snackkompetenz des Backgewerbes weiter zu erhöhen, erhält die BÄKO erneut von Sternekoch Johann Lafer. Am 23. und 25. September können ihn Südback-Besucher am BÄKO-Stand bei Kochshows live erleben, mit ihm diskutieren und Autogramme nachfragen.
Renommierte Branchenauszeichnungen
Die Südback ist traditionell auch Zielpunkt mehrerer Wettbewerbe und Branchen-Awards, deren Preisverleihungen an den vier Messetagen vom 23. bis 26. September stattfinden. Zum insgesamt elften Mal werde am Samstag Nachmittag der Südback Trend Award vergeben, berichtete Messe-Geschäftsführer Ulrich Kromer. Der Carlo-Wildt-Pokal für den Konditoren-Nachwuchs finde bereits zum zwölften Mal statt, während sich junge Backtalente im Back-Star Contest mit ihren besten Rezeptideen messen.
Der jetzt zum fünften Mal ausgelobte BakerMaker Award für herausragende betriebliche Ausbildungskonzepte habe sich etabliert und werde von der Südback als Premiumsponsor unterstützt. Die Südback biete auch dem renommierten Zacharias-Preis, mit dem seit über 25 Jahren vorbildliche PR- und Marketingaktionen von Handwerksbäckern und -konditoren sowie ihrer Innungen und Verbände geehrt werden, ein Forum.
Ulrich Kromer: „Die Südback ist die Plattform des backenden Handwerks. Das Erfolgsrezept der Messe mit der richtigen Mischung aus Branchennähe, Ideenreichtum und Erfahrung wächst weiter!“ Praxisbeispiele dafür erlebten die Teilnehmer des Presseevents bei einer Besichtigung der mittelständischen Handwerksbäckerei Geiping mit Sitz in Lüdinghausen (NRW), die etablierte Markenartikel aus der eigenen Bäckerei und ein spezifisches Bäcker-Snackkonzept erfolgreich umsetzt. Eine Besichtigung mehrerer Handwerksbäcker-Filialen in Münsters Altstadt gab Einblick in die vielschichtige lokale Bäckerszene, wo Innungsbäcker sich mit gemeinsamem, erfolgreichem Marketing eine starke Position im regionalen Markt sichern.