THE SMARTER E EUROPE 2019: Finalisten bieten Lösungen für die moderne und saubere Energiewelt

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Mit innovativen Geschäftsmodellen und zukunftsweisenden Projekten treiben die Finalisten des The smarter E AWARD 2019 die nachhaltige Energiewirtschaft voran. Im Mittelpunkt der Kategorie „Outstanding Projects“ stehen realisierte Projekte in den Bereichen Solar, Speicher, Energiemanagement und umweltfreundliche Mobilität. Die zweite Kategorie „Smart Renewable Energy“ legt den Fokus auf die Netzinfrastruktur der Zukunft, Digitalisierungstechnologien, die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität sowie Geschäftsmodelle für Stromhandel und Vermarktung. Die Gewinner werden am 15. Mai 2019 auf dem The smarter E Forum von The smarter E Europe, Europas größter energiewirtschaftlicher Plattform, in Halle B3, Stand B3.570 bekanntgegeben.

Die Finalisten in der Kategorie „Outstanding Projects“ machen 2019 einmal mehr deutlich, dass die Solartechnik weltweit auf dem Vormarsch ist und sich zur Schlüsseltechnologie entwickelt. Hybride Konzepte und Photovoltaik in Kombination mit Speichertechnologien stellen die Verfügbarkeit und Stabilität von erneuerbaren Energien sicher. Das schafft neue Geschäftsideen und Möglichkeiten, die das Leben der Menschen deutlich verbessern. Unübersehbar ist auch der Trend zu vergütungsfreien Anlagen.

Finalisten der Kategorie „Outstanding Projects“

  • BayWa r.e. renewable energy GmbH (Deutschland): Mit „Don Rodrigo“ in Südspanien kommt erstmals ein europäisches Photovoltaik-Kraftwerk ohne Förderung aus. 500.000 Solarmodule sind auf 265 Hektar installiert. Die Gesamtleistung des Parks beträgt 175 MW. „Don Rodrigo“ hat geringere Stromgestehungskosten (LCoE/Levelized Cost of Electricity) als konventionelle Kraftwerke, sie liegen unter 25 €/MWh. Das beweist, dass erneuerbare Energien in sonnenreichen Gegenden Europas schon heute ohne Subventionen Netzparität erreichen können.
  • Bluestorage (Frankreich): Unter der Marke „CanalOlympia“ wurden umweltfreundliche Kinos entwickelt, die sich selbst mit Strom versorgen. In Zentral- und Westafrika sind 50 vollständig autarke Kinos im Einsatz. Die Energieversorgung besteht aus einem Hybridsystem mit 140-kWp-Solarmodulen und einem 400-kWh-Speicher. Damit wird die Infrastruktur für Kultur und Unterhaltung im ländlichen Raum geschaffen.
  • Clean Max Enviro Energy Solutions Pvt Ltd. (Indien): Dank des netzgekoppelten Solarparks mit einer Leistung von 145 MWp in Sedam (Bundesstaat Karnataka) steigen Unternehmen risikoarm auf Solarstrom um. CleanMax wird zum lokalen Ökostromanbieter, von dem die Unternehmen regenerativen Strom beziehen, ohne in eigene PV-Anlagen investieren zu müssen. So deckt beispielsweise Adobe India den Strombedarf seines Campus in Bangalore komplett über die Solarfarm.
  • DHYBRID Power Systems GmbH (Deutschland): Mit dem Hybridsystem aus einer Photovoltaik-Anlage (200 kWp) und einem Lithium-Ionen-Speicher (265 kWh) schaltet ein lokaler Energieversorger in Somaliland (Ostafrika) seine Dieselgeneratoren tagsüber komplett ab. Ein Smart-Grid-Control-System übernimmt die vollautomatische und lastabhängige Steuerung und Regelung aller Energiequellen. Mit diesem System kann bei ähnlichen Anwendungen der Anteil erneuerbarer Energien ausgebaut werden, unabhängig von Herstellern und Technologien.
  • IBC SOLAR Energy GmbH (Deutschland): Michaelshof in Sammatz (Wendland) zeigt, dass sich ein Dorf in Deutschland mit lokal erzeugter, erneuerbarer Energie selbst versorgen kann. Auf neun Gebäuden sind insgesamt 190 kWp Photovoltaik installiert. 90 Prozent des Solarstroms wird vor Ort verbraucht. In Kombination mit einem 200-kWh-Lithium-Batteriesystem erreichen die Prosumer eine Selbstversorgungsquote von etwa 40 Prozent.
  • Japan Tobacco International (Jordanien): Mithilfe von Fresnel-Kollektoren erzeugt die Tabakfabrik in Amman industrielle Prozesswärme und Kühlung. Das Projekt ist weltweit das Erste, bei dem solare Prozessdampferzeugung und solare thermische Kühlung kombiniert werden. In der jordanischen Tabakfabrik wurde ein 1.254 Quadratmeter großes Kollektorfeld installiert, zudem kommt eine zweistufige Absorptionskältemaschine zum Einsatz.
  • mondas GmbH (Deutschland): Im neuen Wohngebiet Freiburg-Gutleutmatten ist ein intelligentes Wärmenetz aus 38 dezentralen Solarthermie-Anlagen entstanden, an das 525 Wohneinheiten mit 1.350 Einwohnern angeschlossen sind. KI-Algorithmen und eine eigens entwickelte IoT- (Internet of Things-) Webplattform sorgen für das energiewirtschaftliche Management der Solarkollektoren, der dezentralen Warmwasserspeicher und der zentralen Kraft-Wärme-Kopplung-Systeme.
  • NEXTracker, Inc. (USA): Das 1,1-MW-Solarkraftwerk der Maharishi University of Management ist die erste Solaranlage in den USA, die aktive Tracking-Technologie und Vanadium-Flow-Batterie-Energiespeicher kombiniert. Das System verwendet ein intelligentes Tracker-Kontrollsystem, mit dem sich die Modul-Reihen unabhängig voneinander bewegen, um Verschattung, Wetterbedingungen oder die Gelände-Topografie in Echtzeit auszugleichen. Das neue Solar- und Speicherkraftwerk erhöht den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergiebedarf der Universität auf rund 43 Prozent und senkt die Energiekosten um voraussichtlich 30 Prozent.
  • Siemens AG (Deutschland): Das Hybridkraftwerk „Isabela“ auf der größten Galapagos-Insel versorgt knapp 900 Haushalte klimaneutral mit Strom aus Sonnenenergie und Biokraftstoff. Neben der 952-kWp-Photovoltaik-Anlage und einem Batteriespeicher mit einer Leistung von 330 kWh gibt es einen Dieselgenerator mit einer Leistung von 1.625 kW. Als Biokraftstoff wird das Öl der heimischen Jatropha-Pflanze verwendet. Dank der intelligenten Steuerung, eines PV-Prognosesystems und der Akkumulatoren kann der Dieselgenerator bei Sonneneinstrahlung abgeschaltet werden.
  • Solare Datensysteme GmbH (Deutschland): Das zweistufige Regelungssystem „Solar-Log“ sorgt dafür, dass Einspeisegrenzen eingehalten werden, obwohl die Leistung zweier installierter Photovoltaik-Anlagen in Summe diese übersteigen. So fließt zu keinem Zeitpunkt mehr Strom in das Netz, als vom Energieversorger vorgegeben, außerdem wird so viel Strom wie möglich selbst verbraucht. Netzbetreiber können nun bislang abgelehnte Anfragen positiv bescheiden.

 

Finalisten der Kategorie „Smart Renewable Energy“

Die Zukunft der erneuerbaren Energien hängt stark von der Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab. Zahlreiche neue digitale Dienstleistungen, Produkte und Lösungen werden derzeit entwickelt. Diese machen den dezentralen Energiemarkt flexibel und sicher, und koordinieren Erzeugung und Verbrauch.

 

  • Axiotherm GmbH (Deutschland): Der Wärmespeicher „kraftBoxx“ für Heizung und Warmwasser mit Latenzspeichersticks verfügt – bei gleichem Platzbedarf – über eine erheblich größere Energiespeicherkapazität als herkömmliche Wärme- und Kältespeicher. Bestehende Systeme können mit den Sticks nachgerüstet werden. Je nach gewünschtem Arbeitspunkt des Wärme- oder Kältespeichers sind die Sticks mit unterschiedlichen Medien gefüllt und so für spezielle Temperaturfenster optimiert. Aufgrund der großen Energiespeicherkapazität eignet sich „kraftBoxx“ zur Sektorkopplung im Einfamilienhaus.
  • GOLDBECK Solar GmbH (Deutschland): Mit der Software „Goldbeck Energie-Optimierungs-System (GEOS)“ werden bereits in einer frühen Projektphase die ökonomischen und ökologischen Bewertungen unterschiedlicher Versorgungskonzepte auf Basis erneuerbarer Energien für Bürogebäude verglichen. So können Alternativen faktenbasiert gegeneinander abgewogen, mit dem Standard verglichen und eine möglichst wirtschaftliche und nachhaltige Lösung gefunden werden.
  • PION Technology AG (Deutschland): Die modulare AC-Ladestation ist ein Baustein der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die Ladeleistung der kleinen und stabilen Betonstation in der Form einer Brettspielfigur beträgt bis zu 22 kW. Das zierliche und gleichzeitig massive Stadtmöbel ist einfach zu bedienen. Das Gehäusematerial kann Feinstaub binden und die Luft von Stickoxiden reinigen.
  • Reuniwatt (Frankreich): Mit „SunSat Digital Twin“ überwachen Betreiber den Zustand ihres Solarkraftwerks und müssen dafür nicht einmal die Strahlung vor Ort messen. Der Ist-Ertrag wird fortlaufend auf Basis von solaren Strahlungsdaten, die via Satellit ermittelt werden, mit dem Soll-Ertrag abgeglichen. Das liefert plausible Aussagen zu Mindererträgen und hilft dem Eigentümer oder Betreiber, mögliche Fehlfunktionen schnell zu erkennen.
  • Smappee (Belgien): Das modulare, nachrüstbare Energiemanagementsystem „Smappee Infinity“ analysiert die Energieflüsse im Haushalt und visualisiert sie über eine Smartphone-App. Damit werden große Stromverbraucher identifiziert und können gezielt an- und abgeschaltet werden. Lasten lassen sich zeitlich steuern, damit so viel wie möglich der vor Ort generierten Energie selbst verbraucht wird. Außerdem können etwa Batterien von Elektrofahrzeugen bevorzugt zu Zeiten günstiger Tarife geladen werden oder aber so, dass bestimmte Lastgrenzen am Hausanschlusspunkt nicht überschritten werden.
  • SolarEdge Technologies Inc. (Israel): Die „Virtual Power Plants“-Lösung fasst dezentrale Energieerzeugungsanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen und koordiniert sie, um Netzdienstleistungen oder einen netzdienlichen Betrieb anzubieten. Die Softwareplattform ist unabhängig von der Hardware der einzelnen Energieerzeugungsanlagen. Die intelligente Kombination von dezentralen und cloudbasierten Rechenleistungen stellt kurze Latenzen sicher, die für Netzdienstleistungen nötig sind.
  • SolarGaps (Ukraine): Die Solar-Jalousie spendet nicht nur Schatten, sie senkt auch die Stromrechnung. Die Jalousien werden mit Mikro-Invertern geliefert, die Gleich- in Wechselspannung konvertieren. So können Elektrogeräte direkt an der Anschlussdose geladen werden. Die PV-Jalousien werden per Smartphone-App gesteuert oder richten sich alternativ automatisch so aus, dass das Sonnenlicht optimal auf die Panele fällt.
  • Solargis (Slowakei): Die Software-Lösung „Prospect“ bildet eine komplette Ertragssimulation von kleinen, mittleren und großen Photovoltaik-Kraftwerken ab. Auf der Basis gemittelter Wetter- und Strahlungsdaten aus verschiedenen Quellen liefert die technische Simulation der Photovoltaikanlage eine belastbare Ertragsprognose. Das Ergebnis wird automatisiert in einem übersichtlichen Bericht dargestellt.
  • SolarInvert GmbH (Deutschland): „Selv-PV“ ist ein kompaktes und intelligentes Energiesystem aus einer 1,68 kWp großen Photovoltaikanlage (sechs Solarmodule) und einem 2,5 kWh Stromspeicher. Das System ist für die Eigennutzung von Solarstrom im Privathaushalt konzipiert. Es ist mit der nötigen Schutztechnik ausgestattet und kann einfach an eine Wechselstrom-Steckdose angeschlossen werden.
  • Stäubli Electrical Connectors AG (Deutschland): Die Batterieeinheiten „Power-Blox“ bieten sowohl Anschlüsse für PV-Module als auch Auslässe für 230 V-Wechselstrom sowie 12 V- und 9 V-Gleichstrom. Die Energiewürfel mit integriertem Akku sind die Grundbausteine eines selbst konfigurierenden Systems. Mit mehreren Speichern lässt sich ein verteiltes Netz ohne zentrale Speichereinheit aufbauen. Da es keiner vorherigen Planung bedarf, ist das System sowohl für eine zeitlich befristete als auch für die permanente Elektrifizierung in Regionen ohne stabiles Netz geeignet.

 

Bild & Text: thesmartere.de