Mit zahlreichen Themenschwerpunkten, die individuelle Fragestellungen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, wird Veterinärmedizinern, Tiermedizinischen Fachangestellten, Industrievertretern und Studenten erneut ein hochkarätiges Fortbildungsprogramm zum 9. Leipziger Tierärztekongress (18. bis 20. Januar 2018) geboten. Neben einzelnen Tiergruppen von der Biene bis zu den Wiederkäuern stehen fachübergreifende sowie berufspolitische und ethische Fragestellungen auf dem Programm. Hoch im Kurs sind zudem Themen rund um den Berufseinstieg. So steht die Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Tiermedizinischer Nachwuchs: Lust, Frust, Perspektiven“. Die Industrieausstellung vetexpo (19. und 20. Januar 2018) gibt einen aktuellen und umfassenden Marktüberblick und komplettiert so die Informationsangebote.
„Der Leipziger Tierärztekongress endete 2016 mit einem Rekordergebnis und konnte damit seine Stellung als größte und bedeutendste Fortbildungsveranstaltung im deutschsprachigen Raum unterstreichen“, erklärt Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Der Grund, warum die Veranstaltung in der Kürze der Zeit so gewachsen ist, liegt zweifelsohne an der konstruktiven Zusammenarbeit der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, den sechs Tierärztekammern und der Leipziger Messe. Dieses Zusammenspiel trägt zu unserer führenden Rolle sowie der steten Weiterentwicklung des Kongresses und der vetexpo bei.“ Zu den sechs Tierärztekammern gehören Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Neueste Entwicklungen auf allen für die veterinärmedizinische Versorgung relevanten Gebieten und therapeutische Verfahren für die Biene bis zum Zootier, stehen auf dem Programm. Ein wissenschaftliches Update zur Zahnbehandlung beim Pferd, Proteine und Kohlenhydrate in der Hundefütterung, Haltungsfehler bei Ziervögeln oder Stressminimierung bei der Moderhinkebehandlung – der 9. Leipziger Tierärztekongress verspricht fachliche Vielfalt und Praxisbezug auf ganzer Linie. Zudem geht es auch 2018 in einzelnen Blöcken um das Zusammenspiel von Mensch und Tier: Arzneimittel/Toxikologie, Ethik, Recht, Veterinary Public Health oder Ökonomie rücken dabei ins Blickfeld. Darüber hinaus kommen im Rahmen des Kongresses traditionell Reproduktionsmediziner aus aller Welt bei der International Conference on Equine Reproductive Medicine (ICERM) zusammen. Abgerundet wird das umfassende Informationsangebot durch das „Leipziger Klauensymposium“ sowie das „Forensische Symposium“ für Pferdepraktiker.
Von Berufseinstieg bis Praxiserfolg
Die Auftaktveranstaltung steht diesmal unter dem Titel „Tiermedizinischer Nachwuchs: Lust, Frust, Perspektiven“. Das Thema ist nicht ganz neu. Allerdings scheinen sich hier in jüngster Zeit die Positionen zu verhärten. „Wir hoffen, mit der Auftaktveranstaltung ein Plenum zu schaffen, sodass generationsunabhängig die Freude am Beruf in den Mittelpunkt treten kann“, führt Kongresspräsident Prof. Dr. Gotthold Gäbel aus. In Impulsreferaten wird unter anderem die Problematik des fehlenden wissenschaftlichen Nachwuchses an den Universitäten angesprochen, Berufsaussichten diskutiert sowie mögliche Wege aufgezeigt, wie der Nachwuchsproblematik zukünftig begegnet werden kann.
Wie sich die Situation von Tiermedizinern im Vergleich zu anderen Berufsgruppen gestaltet sowie Beispiele zur Praxisgründung, Praxisübernahme und Praxisführung stehen im Berufspolitischen Forum „Wege zu Erfolg und Zufriedenheit in der Praxis“ auf der Agenda. Die anschließende Podiumsdiskussion erörtert, wie ein attraktiver Arbeitsplatz aussieht, was Praxisinhaber ändern können und was Assistenten tun sollten, um ihre Situation zu verbessern.
Ethische Verantwortung der Tierärzteschaft
2015 wurde der Ethik-Kodex der deutschen Tierärzteschaft beschlossen, im vergangenen Jahr folgten Empfehlungen zur Umsetzung. Wie der Kodex entstanden ist, was er bedeutet und was er Amtstierärzten, Kleintierpraktikern und Nutztierpraktikern bringt, sind die Themen mit denen sich ein ganzer Vortragsblock beschäftigt.
Weitergeführt wird die ethische Verantwortung der Tierärzteschaft in Vorträgen zum Thema Tierwohl. Hierbei wird unterschieden zwischen Nutztierpraxis sowie Heim-/Kleintierpraxis. Im Speziellen werden Zuchtziele und Wohlbefinden für Tiere in diesen Bereiche besprochen. Doch auch das Tierwohl aus Sicht des Amtstierarztes rückt ins Blickfeld. Abgeschlossen wird die Vortragsreihe mit einer Podiumsdiskussion, die sich damit auseinandersetzt, wie die Veterinärmediziner dem im Ethik-Kodex formulierten Anspruch bezüglich des Wohlbefindens der Tiere gerecht werden können.
„Nicht süß, sondern gequält“
Unter Berücksichtigung brachycephaler Rassen stehen zum 9. Leipziger Tierärztekongress die Qualzuchten beim Kleintier auf der Agenda. Das Symposium wird inhaltlich durch die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit Unterstützung der Bundestierärztekammer (BTK) organisiert. Unter anderem knüpft die BTK hier an ihre aktuelle Initiative gegen Qualzuchten an.
vetexpo: Vielfältigstes Ausstellungsangebot für Veterinärmedizin
Die Industrieausstellung vetexpo ist die größte veterinärmedizinische Fachausstellung im deutschsprachigen Raum. Mitten im Kongressgeschehen präsentieren hier mehr als 200 Aussteller aus dem In- und Ausland ihre Produktneuheiten und Dienstleistungen für den tierärztlichen Berufsalltag. Bereits jetzt sind mehr Anmeldungen ausstellender Unternehmen zu verzeichnen, als noch vor zwei Jahren um die gleiche Zeit. Die vetexpo bietet die ideale Plattform für einen fachlichen Austausch zwischen Veterinärmedizinern und Industrie sowie zum Aufbau neuer Kontakte. Das Ausstellungsspektrum reicht von Arzneimitteln, Medizintechnik, Diagnostika und Instrumenten über Praxiseinrichtung, Tierernährung/Diätetik, EDV, Aus- und Fortbildung sowie Beratung bis zu Versicherungen oder Fachliteratur.
Parallel zum 9. Leipziger Tierärztekongress findet in den Messehallen 1 und 3 die PARTNER PFERD statt.
Über den Leipziger Tierärztekongress und die vetexpo
Der Leipziger Tierärztekongress und die Messe vetexpo werden von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, den sechs Tierärztekammern der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Leipziger Messe GmbH veranstaltet. 5.000 Tierärzte, Tiermedizinische Fachangestellte und Studenten der Veterinärmedizin sowie 450 Referenten kamen zur vergangenen Veranstaltung vom 14. bis 16. Januar 2016 nach Leipzig. Auf der größten veterinärmedizinischen Industrieausstellung Deutschlands, vetexpo präsentierten sich am 15. und 16. Januar insgesamt 210 Unternehmen mit Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Arzneimittel, Medizintechnik, Diagnostika, Instrumente sowie Tierernährung/Diätetik, moderner Praxiseinrichtung, EDV oder Fachliteratur.
Über die Leipziger Messe
Die Leipziger Messe gehört zu den zehn führenden deutschen Messegesellschaften und den Top 50 weltweit. Sie führt Veranstaltungen in Leipzig und an verschiedenen Standorten im In- und Ausland durch. Mit den fünf Tochtergesellschaften und dem Congress Center Leipzig (CCL) bildet die Leipziger Messe als umfassender Dienstleister die gesamte Kette des Veranstaltungsgeschäfts ab. Dank dieses Angebots kürten Kunden und Besucher die Leipziger Messe 2016 zum dritten Mal in Folge zum Service-Champion der Messebranche in Deutschlands größtem Service-Ranking. Der Messeplatz Leipzig umfasst eine Ausstellungsfläche von 111.900 m² und ein Freigelände von 70.000 m². Jährlich finden rund 280 Veranstaltungen – Messen, Ausstellungen, Kongresse und Events – mit bis zu 12.000 Ausstellern und über 1,2 Millionen Besuchern aus aller Welt statt. Als erste deutsche Messegesellschaft wurde Leipzig nach Green Globe Standards zertifiziert. Ein Leitmotiv des unternehmerischen Handelns der Leipziger Messe ist die Nachhaltigkeit. 2017 feiert die Leipziger Messe den 100. Geburtstag ihres Markenzeichens. Das Doppel-M ist eine der ältesten Messe-Marken der Welt und erinnert an die Mustermessen, die in Leipzig entwickelt wurden und bis heute die Grundlage des Messewesens bilden.
Über die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig
In Deutschland gibt es fünf veterinärmedizinische Bildungsstätten. Die Veterinärmedizinische Fakultät (VMF) der Universität Leipzig ist die einzige in Mitteldeutschland. Im Jahre 1923 zog die Fakultät von Dresden nach Leipzig um. Grund dafür war die Zusammenführung der Veterinär- mit der Humanmedizin in enger Nachbarschaft, im Sinne des aktuell weltweit populären „One World One Health One Medicine“-Gedankens. Derzeit ist die VMF eine sehr lehr- und dienstleistungsintensive Fakultät mit einer vielfältigen, national und international vernetzten Forschung. Sie besteht aus 17 Instituten beziehungsweise Kliniken, die in 5 Zentren organisiert sind, sowie dem Lehr- und Versuchsgut Oberholz. An der Fakultät lehren und forschen derzeit 42 Professoren und Privatdozenten, Hinzu kommen etwa 125 Wissenschaftler und 140 Vertreter des nichtwissenschaftlichen Personals.
Die VMF ist eine E.A.E.V.E. evaluierte und anerkannte Fakultät mit einem partiell modularisierten interdisziplinären Curriculum. Jeweils zum Wintersemester beginnen 130-140 junge Menschen das Studium, aktuell hat die Fakultät 816 Studierende. 92 Prozent der Studierenden schließen ihr Studium in der Regelstudienzeit von 11 Semestern ab. Neben der gradualen Ausbildung der Veterinärmedizinstudenten führt die Fakultät jedes Jahr etwa 60 Wissenschaftler zur Promotion zum Dr. med. vet.
Aufgrund des vielfältigen Aufgabengebiets des Tierarztes ist die Arbeit der VMF zusammen mit Forschung und Lehre der ambulanten und stationäre Patientenversorgung, der Sicherstellung von Tierschutz, Verbraucherschutz und Tierseuchenbekämpfung, sowie der Verhinderung der Übertragung von zoonotischen Erkrankungen auf den Menschen gewidmet. Sie leistet darüber hinaus überregionale stationäre und ambulante Patientenversorgung und erbringt Dienstleistungen (zum Teil ISO-Zertifiziert) für alle Spezies auf höchstem und forschungsorientiertem Niveau. Die Fakultät unterhält mehrere Referenzlabore, wie zum Beispiel das Referenzlabor der OIE für Enzootische Bovine Leukose. Mit VETIDATA besteht an der VMF ein nutzerfinanziertes „Rote Liste“-Äquivalent für die Tiermedizin mit Beratungsdienst zur Pharmakotherapie. Mit der KoVet existiert eine Koordinationsstelle für Veterinär-klinische Studien an der Veterinärmedizinischen Fakultät.
Die VMF stellt sich den gesellschaftlichen und universitären Herausforderungen und Erwartungen im 21. Jahrhundert und bildet die gesamte Breite des tierärztlichen Berufsfeldes ab. Das spiegelt sich auch in den Vorträgen und Kursen im Rahmen des 9. Leipziger Tierärztekongresses wider.